Ein Tag in Gibraltar

Gibraltar liegt an der Südspitze der iberischen Halbinsel und wurde 1713 von Spanien an das englische Königreich abgegeben und ist somit noch heute britisches Hoheitsgebiet. Gibraltar hat eine Fläche von nur 6,5qm und hat ungefähr 35.000 Einwohner.
Markantes Zeichen des kleinen Landes ist der Felsen von Gibraltar mit einer Höhe von bis zu 426m. Der Felsen ist schon von weitem zu sehen und diente in der Vergangenheit mit seinen Zahlreichen Gefechtspunkten und militärischen Anlagen als Verteigungslinie nach Afrika und zur Straße von Gibraltar.  

Von Spanien nach Gibraltar gibt es einen Grenzübergang, an dem sämtliche einreisenden Gäste und Touristen geprüft werden. Direkt nach dem Grenzübergang für die einzige Zufahrtsstraße quer über das Rollfeld des kleinen, aber internationalen Flughafens. Wenn also ein Flugzeug startet, oder landen möchte, wird die Straße durch eine Schranke gesperrt und der Weg für den Flugverkehr freigegeben.


Nach knapp 100km und ungefähr 1 1/2 Stunden Fahrt mit dem PKW habe ich mein Ziel erreicht. Ich muss lange an der Passkontrolle der Grenze in einer endlos erscheinenden Schlage warten. Ich bin zunächst ein kurzes Stück die Küstenstraße entlang und anschließend über die Mautpflichtige Autobahn AP-7 gefahren. Aber schon wenige Meter nach dem Grenzübergang stehe ich erneut. Vor mir schaltet eine Ampel auf rot und eine Schranke schließt sich. Danach passiert erstmal gar nichts. Langsam höre ich ein immer lauter werdendes Dröhnen und schließlich landet direkt vor mir eine große Militärmaschine. Ich kann es kaum glauben, dass die Start- und Langebahn einfach so die Straße kreuzt. Sowas habe ich absolut nicht erwartet! Als es weitergeht entschließe ich mich, ersteinmal durch den Ort zu fahren und mir einen groben Überblick zu verschaffen. Gibraltar ist übrigens das einzige britisch Land, in dem kein Linksverkehr herrscht. 👆

So fahre ich knapp 6km vom Rollfeld durch den Ort Gibraltar vorbei am Hafen und durch Uppertown und Townarea bis zum südlichsten Zipfel, dem Europaplatz. Die Straße schlängelt sich am Fuß des Felsen entlang an einigen Seebädern und durch ein paar kleine, sehr enge in den Fels geschlagene Tunnel. 
Der Europaplatz ist ein großer Parkplatz mit
einem kleinen Museum und einem Leuchtturm. Von hier scheint die nur 10km entfernte afrikanische Küstenlinie zum greifen nahe zu sein. Mir kommt es noch wesentlich näher vor!
Hier sind einige Denkmäler, die an die Zeit des zweiten Weltkrieges, wie beispielsweise das Siskorski Denkmal, was an den Absturz des B-24 Bombers 1943 erinnert. Bei diesem Absturz sind vermutlich 16 Menschen ums Leben gekommen. Außerdem ist hier das Denkmal der Hardings Batterie zu sehen. Es handelt sich dabei um ein 38 Tonnen Geschütz aus dem Jahr 1878. Erst 2013 wurde das Geschütz komplett restauriert.

Zur Mittagszeit fahre ich an der östlichen Küste entlang des riesigen Felsen zur Stadt, um mir das Stadtzentrum anzusehen. Der Ort ist für mich eine Mischung aus England und Spanien. Beide Kulturen haben Gibraltar stark geprägt und zu dem gemacht, was es heute ist. Ich finde es richtig interessant, auch wenn das Wetter nicht ganz so toll ist, macht es Spaß, sich das alles anzusehen. Leider hängen vor dem Felsen einige Wolken, so dass es hier im Ort bedeutend kühler ist, als eben noch am Europaplatz.

Es ist viel los und es sind einige Touristen hier. Auf einem großen Marktplatz wird gerade für die Weihnachtszeit dekoriert und ein kleiner Markt aufgebaut. Auch hier sind wieder etliche kleine Restaurants und Bars, die eher an Spanien erinnern, als an England. 

Genau diese Kombination macht es aus. Hier wäre ich gern noch einen Tag geblieben, weil es wirklich viel zu sehen gibt. Den Affenfelsen beispielsweise habe ich leider gar nicht gesehen. Das ist der einzige Punkt Europas, an dem Affen in freier Natur leben. Auch die St. Michaels Höhle ist sicher einen Besuch wert. Ich habe also noch einiges auf der To-Do-Liste und hoffe, dass ich Gibraltar noch einmal eine Besuch abstatte um das nachzuholen. Das war mal wieder ein sehr interessanter Tag. Ich habe viel gesehen und freue mich schon auf die letzten Urlaubstage. Mal sehen, was ich da noch schönes unternehmen werde...