Mijas - Das weiß Dorf

Mijas - Das besondere Bergdorf an der Cost del Sol


Nur wenige Kilometer von Fuengirola entfernt findet man in den Bergen auf einer Höhe von rund 450m das kleine Dorf Mijas. Mijas zählt mit seinen kleinenmalerischen Gassen und der hervorragenden Aussicht auf das Mittelmeer als eines der schönsten Dörfer der Coste del Sol.

Der Ort ist von kleinen weiß gestrichenen Häusern mit den roten Ziegeldächern geprägt, die eng aneinander in Hanglage gebaut, typisch für das spanische Hinterland sind. Die Straßen sind zum Teil so eng und verwinkelt, dass man sie mit einem Auto kaum befahren kann.

Bekannt ist der Ort für seine Esel- und Pferdetaxis. Die bunt geschmückten Tiere sind mit den kleinen Wagen überall im Dorf zu sehen und gehört für viele Touristen als Attraktion zu einem Besuch dazu. Oftmals hört man die Kutschen schon von weitem durch die kleinen Glöckchen und die Huftritte in den gepflasterten Gassen. Mir persönlich gefallen diese "Taxis" nicht, weil hier leider absolut keine artgerechte Haltung gegeben ist und viele Tiere scheinen sehr angeschlagen zu sein. 


Ich bin vor einiger Zeit schon einmal mit dem Bus hier hoch in die Berge gefahren und anschließend den Rückweg durch die Natur zurück gewandert. Der Bus startet im Zentrum Fuengirolas und folgt der sehr gut ausgebauten Straße den Berg hinauf. Die Strecke ist extrem kurvenreich und man kann entgegenkommende Fahrzeuge auf den schmalen Abschnitten oft erst sehr spät sehen.

Heute bin ich aber lieber mit dem Auto unterwegs und finde oben angekommen einen Parkplatz direkt im Ortskern. Der Ortskern zeichnet sich durch den großen gepflasterten Dorfplatz "Plaza Virgen" mit seinen etlichen kleinen Lokalen und Shops aus. Hier kann man bei einem kühlen Getränk und den typischen spanischen Spezialitäten prima dem Treiben der Leute zusehen. Versteckt in einer Ecke des Platzes, irgendwo zwischen den kleinen Lokalen führt eine verschachtelte kleine Treppe weiter hoch in die kleinen Gassen. Über die Treppe gelangt man in weitere angebundenen Lokale, oder kommt schließlich direkt in einem der kleinen ortstypischen Geschäfte an. Die Gassen sind so eng und so belebt, dass man sich kaum vorstellen kann, dass hier trotzdem noch die überall vertreten Gespanne durchfahren. Die Esel und Pferde sind diesen Trubel zum Glück gewohnt und es stellt kein Problem für sie dar. Auch hier sind immer wieder kleine Lokale mit kleinen Sitzgelegenheiten zu finden. So sind die vereinzelt stehen Tischen häufig einfach auf der Straße oder in kleinen Nischen aufgestellt.

Die Gassen sind oftmals so verwinkelt angelegt, dass ich schnell den Überblick verliere, wo ich mich überhaupt befinde. Aber irgendwie gelange ich dann doch immer wieder zu einem der kleine Plätze wie dem Fuente Plaza Constitución. Hier sind kleine Boutiquen und Schmuckgeschäfte zu finden. Außerdem sind hier einige Händler von Lederwaren, die wirklich gute Preise machen. Handeln zahlt sich hier durchaus aus.

Als sich langsam die Sonne über dem Meer senkt, erscheint der Ort in einem ganz anderen Licht. Ich gehe aus dem Zentrum zum direkt angrenzenden Park- und Gartenanlagen. Hier sind die bekannte Stierkampf-Arena und die katholische Kirche zu finden. In der Kirche ist eine riesige Krippe aufgebaut, die die komplette Weihnachtsgeschichte bildlich darstellt. Leider ist das fotografieren in der Kirche nicht gestattet, sonst hätte ich davon gern zwei, drei Bilder gemacht. Auch hier sind wieder kleine Lokale zu mit Sitzgelegenheiten unter den Bäumen zu finden.

Mit langsam sinkender Sonne kommen immer mehr Besucher Mijas zu den kleinen Wegen und Gärten der alten Festungsanlage. Die ersten Spuren des Ortes sind bereits auf das Jahr 800 v. Chr. zurückzuführen und es sind Einflüsse von griechischer, römischer und auch maurischer Herrschaft zu sehen. Als Festung wurde der Ort allerdings erst wesentlich später von den Römern augebaut.

Die Luft ist jetzt im Dezember so klar, dass man von hier oben eine fantastische Fernsicht über Fuengirola, das Mittelmeer und die gesamte Umgebung genießen kann. Die Häuser werden jetzt von der untergehenden Sonne angestrahlt und in sehr angenehme warme Farben getaucht. So stehen jetzt einige Touristen an den Abmauerung der Festungsanlage und fotografieren und genießen die ganz besondere Stimmung des Sonnenuntergangs, bis die Sonne dann irgendwann am Horizont hinter den Bergen komplett verschwunden ist. So geht auch dieser tolle Ausflug langsam zu Ende. Mijas ist auf jeden Fall immer "eine Reise" wert und zeigt einem ein etwas anderes Spanien, als die häufig total überbauten Touristenhochburgen mit den riesigen Hotels und dem hektischen Leben.