Anreise, Jo´burg & Gaborone

23. Mai 2019

Endlich ist es soweit. Nach ewig langer Planung in einer immer größer werdenden Vorfreude auf Afrika geht es heute endlich los.

Meine Sachen sind gepackt und warten nur darauf endlich verladen zu werden. Ich werde auch in diesem Jahr mit einer großen Reisetasche, meiner fast kompletten Kameraausrüstung im entsprechenden Rucksack und einer Bauchtasche für die wichtigsten Unterlagen und Dokumente Reisen. Meine Reisetasche hat sich schon im vergangenen Jahr in Namibia bezahlt gemacht, weil ich verschiedene Reisverschlusstaschen habe, in denen ich einige Dinge gut vorsortieren kann. Außerdem kann ich die Tasche bequem wie einen Trolley hinter mir herziehen, oder wie einen Rucksack auf den Schultern tragen.

Zum Glück habe ich heute schon Urlaub und kann mich nach meinem Frühstück ganz entspannt gegen 10:40 auf den Weg nach Hamburg machen. Vor mir liegen heute rund 300km bei schönstem Sonnenschein. Leider sehen das viele andere Leute ebenfalls als das perfekte Reisewetter an und die Autobahnen sind proppevoll. Kurz vor Hannover stehe ich das erste mal für knapp 11km im Stau. Auf der A7 Richtung Hamburg umfahre ich einen weiteren Stau von 8km Länge. Da mich nichts drängt, sehe ich das sehr gelassen und komme nach rund 4 Stunden Fahrzeit bei Sven in HH-Poppenbüttel an. Sven selber ist gerade noch unterwegs von Gran Canaria nach Hause (Aber das ist eine andere Geschichte...) und ich mache es mir auf dem Balkon bequem. Zum Glück habe ich einen Schlüssel, so dass ich nicht vor verschlossenen Türen stehe.

Nachdem Sven dann auch endlich mal angekommen ist und die letzten Dinge gepackt hat, geht es gegen 18:00Uhr mit dem Bus los zum Flughafen. Hier ist viel los, aber wir sind sehr zeitig dran und können beim Check-In sogar auf eine Maschine eher nach Frankfurt umgebucht werden (von LH033 auf LH035). Leider hat die Maschine dann doch etwas Verspätung, so dass wir ungefähr zur selben Zeit landen, wie ursprünglich geplant. In Frankfurt geht alles sehr schnell. Wir haben rund 2 1/2 Stunden Aufenthalt, müssen aber nicht weit laufen. Auch unser Gepäck wird automatisch durchgecheckt und um 22:30Uhr geht es dann mit unseren Jumbo (Flug Nr. LH572) auf nach Johannesburg!

So ein Jumbo ist ja wirklich riesig groß. Kaum vorstellbar, dass so ein Flugzeug überhaupt abheben kann! Wir haben unsere Plätze direkt nebeneinander im hinteren Teil der Maschine. Leider ist es um diese Zeit schon dunkel und wir können unsere Fensterplätze gar nicht richtig genießen. Aber wir haben zum Glück ein gutes Bord-Entertainment und können uns die rund 10 Stunden Flugzeit bei einem Bierchen und guten Filmen auch so sehr gut vertreiben. Nachdem unsere Flughöhe erreicht ist, wird ein kleines Abendessen gereicht. Ansonsten verläuft der Flug sehr ruhig und unspektakulär und wir können zum Glück ein paar Stunden mehr, oder weniger gut Schlafen. Über Afrika können wir leider auch nicht sehr viel sehen. Es ist recht diesig und um Johannesburg herum viel bebaut und Industrie. Das ist leider kein Verglich zur wunderschönen Landschaft, die ich im Landeanflug auf Windhuk genießen konnte. So landen wir pünktlich um 08:25Uhr auf dem O. R. Tambo Flughafen in Johannesburg. 


24. Mai 2019
Die Einreise ging super schnell und unkompliziert. Die Ausweise wurden kontrolliert und wir bekamen unseren Einreisestempel mit einem Visum über 3 Monate. Auch am Gepäckband hatten wir großes Glück und unser Gepäck war ziemlich das erste auf dem Band. So waren wir schon um kurz nach 09:00 Uhr im Ankunftsbereicht des Flughafens. Nach kurzer Wartezeit auf unseren Transfer durch unseren Autovermieter "Bushlore" geht es dann über die völlig überfüllten Straßen Johannesburgs zur Autoübernahme.

Bushlore war uns im Vorfeld über das Namibia-Forum empfohlen worden und wir können diese Empfehlung uneingeschränkt weitergeben. Auf dem Hof des Anbieters stehen zig Fahrzeuge unterschiedlichster Modelle und Ausstattungen. So bekommen wir direkt einen so gut wie neuen Toyota Hilux mit komplettem Equipment für 3 Personen zugewiesen. Der Wagen hatte gerade mal knapp über 20.000km gelaufen und sah abgesehen von ein paar minimalen Kleinigkeiten aus wie neu. Auch unser vorab gebuchtes Satellitentelefon und ein Navi bekommen wir schnell übergeben. Uns wird neben der gesamten Ausstattung noch die Anwendung des High-Jack Lifts (dem Wagenheber) demonstriert, den wir im Verlauf unserer Reise nicht nur ein mal brauchten werden... Die Übergabe und Abwicklung sämtlicher Formalitäten dauert ungefähr 90 Minuten.

Nach kurzer Fahrt nach Sandton, einem Vorort von Johannesburg, sind wir dann mittags endlich im Signature Lux Hotel. Hier nimmt uns unser 3. Mitreisender Franki in Empfang. Franki ist schon einen Tag eher angereist und hat sich schon mal etwas umsehen können. Das Hotel ist wirklich super; es ist sauber, hat neben der Rezeption eine keine Kaffee-Ecke in der wir uns bedienen dürfen und im Innenhof einen kostenlosen bewachten Parkplatz, den wir aber leider nicht nutzen können, da unser Geländewagen mit den beiden Dachzelten zu hoch für die Durchfahrt ist. Wir dürfen den Wagen aber draußen direkt vor dem Hotel parken, wo er ebenfalls gut im Sichtfeld des Wachschutzes ist.

Sandton hat etwa 220.000 Einwohner und liegt in Norden Johannesburgs. Es zählt als das Finanzzentrum des Landes und ist sehr modern. Direkt im Zentrum, nur wenige Meter von unserem Hotel entfernt, ist der Nelson Mandela Square, das angeblich größte Einkaufszentrum Südafrikas. Hier gibt es wirklich alles! Der Square erstreckt sich über mehrere Etagen und beinhaltet hunderte Geschäfte. Über Mode-, Sport- und Möbelgeschäfte, bis zu Kaffees, und Restaurants ist hier alles zu finden. Wir essen eine Kleinigkeit, gehen aber Nachmittags zurück zum Hotel um uns erstmal etwas auszuruhen und zu duschen, bevor wir abends zum Essen verabredet sind. Wir machen ein kleines Nickerchen, packen unsere Taschen für die nächsten Tage und bereiten einiges vor. Also Straßenkarten raus, Kameraequipment aus den Reisetaschen etc. damit wir für morgen schon mal soweit alles fertig haben.

Hier in Afrika ist es jetzt im "Winter" sehr früh dunkel und die Sonne geht schon gegen 18Uhr unter. So ist es um 18:45, als wir ins nahe Trumps Grillhouse zum essen aufbrechen schon stockdunkel. Der Nelson Mandela Sqare ist abends super schön beleuchtet und sieht noch viel beeindruckender als bei Tageslicht aus. Es ist Freitag Abend und entsprechend viel ist hier los. Überall sind Einheimische, aber auch sehr viele Touristen unterwegs. Das Restaurant scheint sehr angesagt zu sein und wir müssen einige Zeit warten, bis ein Tisch für uns frei wird. Um die Wartezeit zu überbrücken, bekommen wir ein Glas guten Wein gereicht.

Die Speisekarte ist wirklich umfangreich und sämtliche Gerichte, die von den sehr zuvorkommenden Kellnern an die Tische gebracht werden, sehen super gut aus. Die Entscheidung fällt bei der Vielfalt echt nicht leicht. Aber letztendlich habe ich mich für ein 380g Rumpsteack mit Pommes und einer super leckeren Pfeffer-Whisky-Soße entschieden. Das Steak ist Medium und auf den Punkt gegrillt; absolut empfehlenswert! Leider waren die vergangenen zwei Tage recht anstrengend, so dass wir  gegen 21:00 Uhr zurück ins Hotel gehen und auch direkt ins Bett fallen; bzw. Sven schreibt noch schnell ein paar e-Mails, während ich direkt einschlafe.


25. Mai 2019

Nach einer entspannten Nacht und fast 10 Stunden Schlaf sind wir einigermaßen gut ausgeruht. Ich springe schnell unter die Dusche und packe meine Sachen zusammen, damit es nach dem Frühstück direkt losgehen kann. Kurz nach 08:00Uhr treffen wir uns im Bistro des Hotels. Als erstes Frühstück in Afrika bestelle ich mir Rührei und Toast, was gefühlt eine Halbe Ewigkeit dauert, bis es endlich zubereitet wurde. Vielleicht hätte ich mir heute mal besser was anderes bestellt. Die nächsten Tage werde ich vermutlich noch oft genug Rührei essen. Naja, egal, das Frühstück war super lecker, das ist das Wichtigste. Gut gestärkt beladen wir unser Auto, haben aber wie im vergangenen Jahr irgendwie noch kein wirkliches System. Also erstmal einfach die Taschen und Koffer rein und möglichst so packen, dass nicht alles durch die Gegend fliegt. Es ist jetzt etwa 09:00Uhr und die Sonne scheint schon sehr intensiv und es ist angenehm warm. Leider hängt über der Metropole Johannesburg generell so eine Dunstglocke, dass der Himmel auch jetzt nicht wirklich blau erscheint. Es macht irgendwie einen diesigen Eindruck. Wir trinken noch schnell einen letzten Kaffee, bevor wir auschecken und es gegen 09:15Uhr endlich los geht nach Gaborone in Botswana.

Wir fahren kurz durch die Stadt, bis es dann über die M1 Richtung Pretoria geht. Ich glaube, ich habe noch nie so viel Polizei gesehen. Überall sind Einsatzwagen mit Blaulicht unterwegs, oder es stehen Polizeiwagen am Straßenrand, oder es wird geblitzt; wie an fast jeder Ecke hier. Ab Pretoria geht es auf die M4 in westlicher Richtung. Unterwegs sind 3, oder 4 Mautstellen, wo wir immer zahlen dürfen. Das ist zwar nervig, aber dafür sind die Straßen wirklich in einem super Zustand, so dass wir heute an unserem ersten "Fahrtag" sehr gut voran kommen.

Die Strecke an sich ist nicht sehr interessant. Es zieht sich einfach hin und wir durchfahren einige Ortschaften, bis wir in Zeerust Richtung Grenze abbiegen. Gegen 13:00 sind wir dann am "Skilpadshek Border Post". Jetzt haben wir das erste Highlight unserer Tour. Gar nicht so einfach, von Südafrika nach Botswana einzureisen. So wird an einer Kontrolle auf südafrikanischer Seite nur kurz ein Blick in die Wagenpapiere und ins Auto, aber nicht in unsere Reisepässe geworfen. Als wir auf botswanischer Seite einreisen möchten, fällt dem Grenzbeamten auf, dass wir gar keine Ausreisestempel haben, was er überhaupt nicht verstehen kann. Also fahren wir wieder zurück nach SA und finden da auch das Verwaltungsgebäude, an dem wir vorher irgendwie vorbei gefahren sind. Irgendwie sind alle Beamten und Polizisten etwas verwirrt, müssen aber auch etwas über die 3 Trottel aus Deutschland lachen. Das geht ja gut los.... 😅

Nachdem wir jetzt unsere Ausreisestempel bekommen haben, müssen wir noch einmal die Kontrolle passieren, wo eben bereits unser Auto inspiziert wurde. Auch hier muss man etwas über uns lachen. Naja, das wäre geschafft. Also wieder zum botswanischen Office. Hier klappt jetzt auch alles völlig reibungslos und wir bekommen ein Visum für unseren genannten Aufenthalt ausgestellt und können einreisen. Um 14:20Uhr haben wir es endlich geschafft und sind in Botswana. Was ein Aufwand!!!

Jetzt ist es nicht mehr weit und nach rund 80km erreichen wir um 15:30 Gaborone. Hier haben wir für die nächste Nacht ein komplettes Reihenhaus in "Vintage Palm" gebucht. Jeder hat ein eigenes großes Schlafzimmer, es gibt 2 Badezimmer, im Erdgeschoss ein riesiges Wohn- und Esszimmer und eine voll eingerichtete Küche. Allerdings mussten wir einige Male nach dem Weg fragen, da wir keine feste Anschrift hatten. 
Wir tragen nur kurz unser Gepäck rein und machen uns dann auf den Weg zum Einkaufen. Heute steht unser erster Grundeinkauf an, weil wir wirklich alles brauchen. Über Lebensmittel und Putz-, bzw. Spülzeug bis hin zu Grillausstattung und Duschgel, etc. Also ab zu "Shoppers"! Insgesamt geben wir rund 140,-€  aus. Wir haben direkt eine Umlage gemacht, in die jeder Geld eingezahlt hat. Aus unserer Gemeinschaftskasse bezahlen wir sämtliche Einkäufe an Lebensmitteln und natürlich auch die Tankkosten sind hiermit gedeckt. Lediglich Getränke (außer Wasser) zahlt jeder selbst.

Gegen 18.00Uhr sind wir zurück in unserer Unterkunft. Der Tag war wieder sehr anstrengend, was sich auch die kommenden Tage fast ununterbrochen so durchziehen wird. Also entschließen wir uns, nicht mehr wieder loszufahren, sondern in der Küche selbst etwas zu brutzeln. Es gibt Nudeln mit Chakalaka und in Streifen geschnittenem Schweinefilet. So sitzen wir eine ganze Zeit zusammen und unterhalten uns lange und planen bereits den kommenden Tag.

Heute sind wir knapp 450km gefahren!










Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen