Kubu Island

26. Mai 2019

Good Morning Botswana!!!

Pünktlich im 06:00 klingelt der Wecker. Heute haben wir eine sehr lange Strecke vor uns. Also heißt es zeitig aufstehen, schnell duschen, frühstücken und los. So zumindest der Plan!
Abgemacht war mit dem Vermieter unserer Unterkunft, dass um kurz nach 06:00 unser Frühstück zubereitet wird. Leider klappt das nicht so ganz weil er und seine Frau im Stau standen; um 06:00Uhr natürlich...😉 Ist aber nicht weiter schlimm und wir packen schon mal unsere sieben Sachen zusammen und beladen das Auto, bis die beiden ca. 30 Minuten verspätet eintreffen. That´s Afrika! Wir sprechen noch kurz mit dem Vermieter über unsere weitere Strecke und bekommen einen goldenen Tipp von Ihm. Geplant war, dass wir von Gaborone über die Autobahn A1 bis Palapye Richtung Norden fahren und von da weiter der A14 bis Letlhakane folgen. Davon wurde uns allerdings abgeraten, weil gerade samstags sehr viele Busse auf der Strecke unterwegs seien und wir dann nur sehr langsam voran kämen. Also wird uns empfohlen, zunächst die A12 Richtung Molepolole zu fahren und dann der Parallelstrecke zur A1, die B112 und im weiteren Verlauf die B145 bis Serowe. Von hier geht es weiter wie geplant über die A14. 

Um 07:20Uhr starten wir dann endlich gut gestärkt in Gaborone. Das Frühstück war wirklich super! Es gab Toasts, verschiedene Würstchen, Rührei, Aufschnitt, Käse, Marmelade, Obst, etc. Also alles, was man sich wünscht. Und natürlich guten Kaffee, der die letzte Müdigkeit vertreibt. Für die Unterkunft haben wir komplett inkl. Frühstück nur 60,-€ bezahlt. Das war schon mal richtig gut!
Schon nach kurzer Zeit haben wir Gaborone hinter und gelassen und fahren mit aufgehender Sonne durch Botswana. Endlich stellt sich ein wenig Urlaubsfeeling ein. Die Landschaft ist sehr schön, auch wenn wir im Vorbeifahren leider nur sehr wenig davon mitbekommen. Die Straße windet sich durch die häufig wechselnde Landschaft. So haben wir zum Teil sehr dicht bewachsene Abschnitte, teils aber auch sehr karge weite Flächen.

Immer wieder sehen wir die typischen kleinen runden Lehmhäuser der Einheimischen und fühlen uns wie in einer anderen Welt. Einige Häuser in den Dörfern sind etwas massiver aus Stein gebaut. Generell scheint hier überall nur draußen auf offenem Feuer das Essen zubereitet zu werden. Auf der gesamten Strecke sehen wir so gut wie kein Auto, nur hin und wieder einen Eselkarren. Wir kommen wirklich sehr gut voran und sind über den Tipp unseres Vermieters sehr dankbar. Außerdem haben wir sicher die schönere Strecke und können viel mehr Eindrücke von Botswana sammeln.

Kurz vor Letlhakane sehen wir in einiger Entfernung einen Tafelberg und kurz darauf die Beschilderungen der hier ansässigen Diamanten Minen. Hier nimmt auch der Verkehr bedeutend zu und Letlhakane ist mit seinen
über 20.000 Einwohnen um einiges größer, als wir es erwartet haben. Die Spuren des Diamantenabbaus sind hier überall deutlich erkennbar. Wir sehen beispielsweise riesige Kipp-LKW und auf einem Parkplatz am Ortseingang einen Transporter mit Ersatzreifen für die Minenfahrzeuge. Solche Reifen haben wir noch nie gesehen! Wir machen einen kurzen Stopp um uns zu orientieren und ggf. ein paar letzte Besorgungen zu machen.

Wir brauchen auf jeden Fall noch Feuerholz. Hier in Botswana haben bisher nur 1, oder 2 mal Feuerholz am Straßenrand gesehen. In Namibia ist das völlig anders. Da wird überall das dunkle Mopane Holz zum Kauf angeboten. Kaum angehalten, kommen auch schon direkt ein paar Kinder auf uns zugelaufen und möchten Fotos mit uns machen. Es ist immer wieder erstaunlich, wie freundlich und glücklich die Menschen im südlichen Afrika sind. Wir machen schnell ein paar Fotos bevor es weiter geht. Im Ortskern sehen wir im Vorbeifahren einen Mann, der mit Feuerholz beladen ist. Wir halten an und können es ihm direkt abkaufen. Was ein schöner Zufall. Wir freuen uns, nicht lange suchen zu müssen und er freut sich, dass er es schon verkauft hat, bevor er seinen Stand erreicht hat.

Unser Plan ist es, heute noch bis Kubu Island durch die Salzebenen der Sua-Pan, zu fahren. Die Befahrbarkeit der Strecke ist stark von den Regenfällen während der Regenzeit im Frühling abhängig. Da es in diesem Jahr so gut wie gar nicht geregnet hat, sind die Pfannen trocken und es sollte kein Problem sein, Kubu Island zu erreichen. So geht es nach unserem kurzen Zwischenstopp über die Schotterpisten durch dicht bewachsenes Buschland Richtung Norden. An einem Aussichtspunkt haben wir einen super Ausblick über die weite Ebene. Wir können bei diesen Entfernungen nur erahnen, wo sich Kubu genau befindet. Der Weg zieht sich noch eine ganze Weile weiter durch die dichten Büsche, bis wir schließlich in die weite Ebene am Fuß des Hochlandes gelangen. Anfangs fahren wir noch durch eine Graslandschaft, die sich dann aber immer wieder in das helle grau der Salzpfanne ändert.


Hier ist wirklich alles so trocken, als hätte es dieses Jahr gar nicht geregnet. Schon beim Aussteigen aus dem Auto staubt der Boden durch das Auftreten enorm und es ist direkt alles weiß. Es ist fast so, als wenn man durch Zement gehen würde. Das ist aber nur die oberste Schicht, darunter ist alles betonhart, so dass wir mit dem Auto super fahren können.

Die Landschaft wechselt immer wieder zwischen der Salzebene und einer Grassteppe mit Tiefsandabschnitten. So zieht sich unser Weg etwa 30km weit durch die Pfanne, bis wir am Horizont die riesigen Baobab Bäume von Kubu Island sehen können. Jetzt verstehen wir auch, woher der Name "Island" stammt. Wie eine Insel liegt die Erhebung Kubu mit seinen tollen Steinformationen und den riesigen Baobabs mitten in der Salzpfanne, die in der Regenzeit auch mal komplett überflutet sein kann.

Wir fahren direkt auf den offenbar größten Baum von Kubu, und den vermutlich größten Baum, den ich überhaupt jemals gesehen habe, zu. Auf dem Bild kann man mich kaum sehen, weil ich wie ein Zwerg gegen diesen Riesen wirke. Sven packt seine Drohne aus und filmt das ganze aus der Luft, während ich über über "die Insel" wandere. Es ist wirklich beeindruckend, wie die Bäume hier zwischen den glatten Felsen gewachsen sind. Und auch wie viele Baobabs hier stehen. Mittig ist die Erhebung so hoch, dass man zu allen Seiten eine irrsinnige Aussicht über die Sua-Pan hat. Hier gefällt es mir richtig gut und ich bin froh, dass wir auch ohne fester Buchung hier her gefahren sind. Wir sind alle begeistert und entscheiden, uns nach einem Campingplatz umzusehen, wo wir unser Nachtlager zwischen den Bäumen aufschlagen können.

So umrunden wir Kubu ein mal mit dem Auto und gelangen letztlich auf die ausgeschriebenen Campsites. Es gibt 7, oder 8 Stellplätze, die direkt vor Ort gebucht werden können. Leider ist es nicht erlaubt, sich irgendwo nach Belieben breit zu machen. Bisher sind lediglich 2 Plätze belegt und wir haben noch einigermaßen Auswahlmöglichkeiten. Wir entscheiden uns für Campsite Nr. 2 und richten uns direkt ein, bevor wir noch einmal die Gegend erkunden. Es ist zwar erst ca. 17:00Uhr, aber die Sonne sinkt bereits langsam und wir beschließen so langsam das Abendessen vorzubereiten. Leider wurde unser Gepäck und auch ein Teil unserer Einkäufe bei der schaukeligen Anfahrt so durcheinander geworfen, dass uns schon einiges beim Öffnen der Heckklappe entgegenfällt. An unserem Packsystem müssen wir eindeutig noch pfeilen!
Chefkoch Sven kümmert sich, wie schon im vergangenen Jahr, um das Essen, ich baue als erstes unsere Dachzelte auf, decke anschließend den Tisch und lege hin und wieder etwas Feuerholz nach und Frank genießt den Sonnenuntergang bei einem Bierchen. Unser erster Abend in der Natur tut richtig gut. Diese Ruhe, die Umgebung und dieser wahnsinnige Himmel zur Dämmerung und natürlich nachts!

Ich gehe noch einmal Richtung Salzpfanne und fotografiere den Sonnenuntergang. Außer mir ist hier niemand, was das ganz noch viel schöner macht. Ich setze mich hin, trinke ebenfalls einen Sundowner und genieße den Sonnenuntergang. Die Dämmerung ist hier in Afrika recht kurz und innerhalb weniger Minuten ist die Sonne am Horizont verschwunden und es wird direkt merklich kühler.

Bevor es ganz dunkel ist mache ich mich auf den Rückweg zur Campsite und freue mich, dass Sven unser Abendessen schon fast fertig hat. Das ist ein Service! Im Vergangenen Jahr hat sich das super eingespielt und so behalten wir die Rollen auch in diesem Jahr bei. Es gibt heute Steaks vom Grill und Bratkartoffeln. Dazu ein kühles Windhoek Draught! LECKER! 

Zum Abschluss eines super schönen, aber auch richtig anstrengenden Tages machen Sven und ich noch ein paar Fotos von der Milchstraße. Hier sind top Bedingungen dafür und der Himmel ist so klar, dass wir die Milchstraße schon mit bloßem Auge sehen können.

Wir waren heute von 07:20 - ca. 15:30Uhr unterwegs und sind ~650km gefahren!



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