Nachdem wir die Central Kalahari hinter uns gelassen haben und unseren ersten platten Reifen hatten, sind wir jetzt auf der A35 Richtung Gumare unterwegs. Die letzten 4 Tage im CKGR waren wirklich anstrengend und wir haben den Parkt bereits einen Tag eher als geplant verlassen. Wir müssen also für die bevorstehende Nacht noch eine Übernachtungsmöglichkeit suchen und hoffen in Gumare eine nette Unterkunft zu finden. Ein richtiges Bett und vor allem eine Dusche wären ein Traum!
Bis wir um kurz nach 16 Uhr in Gumare eintreffen, sind wir bereits seit 9 Stunden unterwegs und haben ungefähr 370km zurückgelegt. Gumare hat etwa 10.000 Einwohner und liegt westlich des oberen Okavangodeltas direkt an der A35 Richtung Namibia. Der Ort hat einige Tankstellen, ein paar Geschäfte, einen gut sortierten Supermarkt, Liquor Stores, Banken und so weiter. Allerdings sehen wir kein einziges Hotel, oder Unterkunft, wo wir bleiben könnten. Also tanken wir erstmal das Auto, und kaufen ein; vor allem Wasser und Getränke und ich besorge mir noch kurz eine Handykarte. Wir beschließen, noch ein Stück weiter bis Guma Lagoon zu fahren, wo wir für die darauf folgende Nacht zwei Chalets gebucht haben, in der Hoffnung, schon eine Nacht eher eine Übernachtungsmöglichkeit zu bekommen. Leider können wir telefonisch niemanden erreichen, so dass wir uns auf gut Glück auf den Weg machen. Es ist mittlerweile schon fast 17 Uhr und uns bleibt nicht mehr viel zeit bis es dunkel wird. Also beeilen wir uns und verlassen nach rund 45 weiteren Kilometern bei "Ethsa 13" die A35.
Ethsa 13 ist ein kleines Dorf. Wir sehen hier lediglich ein paar Kinder am Straßenrand spielen. Geschäfte, oder ähnliche gibt es hier nicht. Die Einwohner scheinen von der Landwirtschaft zu leben und so sehen wir einige Rinder in den Holzverschlägen an den Hütten der Bewohner. Ab hier geht es nur sehr langsam weiter, weil die Straße sich in eine totale Tiefsandpiste entwickelt und wir bereits im Dorf Angst haben uns festzufahren. Leider ändert sich das auch auf den vor uns liegenden 15km nicht. Die Landschaft hier ist unbeschreiblich schön.
Alles ist grün, überall sehen wir die ersten Anzeichen auf das vor uns liegende Okavangodelta mit einigen Sümpfen und Wasserarmen. Auf den Wiesen grasen die Kühe und Esel der Dorfbewohner. Leider haben wir absoluten Zeitdruck um noch bei etwas Tageslicht Guma Lagoon zu erreichen und können diese bezaubernde Gegend nicht genießen. Gerade Sven, der schon seit Stunden hinter dem Steuer sitzt, ist bei den extrem anspruchsvollen Gegebenheit hier sehr angespannt. Der Hilux rutsch von einer Fahrspur in die nächste. Oftmals kann er lenken wie er möchte, aber das Fahrzeug nimmt sich seinen Weg von allein. Nach einer kurzen Fahrt durch einen Busch stehen wir vor einem "kleinen See". Scheiße, wie geht es jetzt weiter? Wir haben keine andere Wahl und müssen es genau wie bereits einige andere Fahrzeuge vor uns machen und quer durch das Wasser fahren. Leider können wir überhaupt nicht einschätzen, wie tief das Wasser ist und hoffen, nicht stecken zu bleiben! Also Augen zu und durch! Das Wasser steht bis zum Türholm unseres Autos, aber der Hilux kämpft sich vorwärts bis wir nach geschätzten 100m endlich wieder festen Boden unter uns haben. Das war unsere erste wirklich Wasserdurchfahrt und die war mehr als grenzwertig!
Geschafft! Da wären wir so schnell nicht wieder raus gekommen! Mittlerweile ist die Sonne so gut wie untergegangen und auf den freien Flächen und an einem Wasserloch am Wegesrand flitzen überall kleine Affen rum, der jetzt richtig aktiv zu werden scheinen. Als wir in Guma Lagoon ankommen ist es schon nach 18:00 Uhr und fast stockdunkel. Wir werden sehr freundlich empfangen und erklären unsere Situation. Der Inhaber der Unterkunft ist sehr freundlich und hat direkt eine super Lösung parat. Wir bekommen für diese Nacht die Campsite Nr. 1 und würden dann morgen in unsere Chalets umziehen. Die Campsite ist neben dem Haupthaus und dem Restaurant direkt am Wasser gelegen und riesig groß.
Wir können es kaum glauben! Das ist wie im Paradies! Weißer Sandboden, eine Campsite über zwei Ebenen mit eigenem Dusch- und WC-Haus, Strom- und Wasseranschluss, einer Feuerstelle, etc. Wahnsinn! Und dafür bezahlen wir insgesamt nur 12,-€ pro Person für diese Nacht. Bevor es unter die Dusche geht, bauen wir direkt unsere Zelte auf und fangen an, das Abendessen zuzubereiten. Heute gibt es Nudeln mit Schakalaka und dazu die letzten Steaks.
Und dann endlich eine vernünftige Dusche! Ist das eine Wohltat! Das Wasser ist richtig heiß und ich werde endlich den Staub der letzten Tage los. Anschließend geselle ich mich zu Sven und Franki, der es schon ziemlich geschafft hat. Sven springt ebenfalls noch schnell unter die Dusche. Während ich mich weiter um unser Abendessen kümmere und den Tisch decke, bekomme ich Besuch. Eine Eule kommt angeflogen und setzt sich direkt auf Svens Stuhllehne und sieht mir neugierig zu. Sowas habe ich noch nie gesehen!
Zum Glück verzieht sich Franki schon ins Bett und Sven und ich haben unsere Ruhe und können ganz entspannt essen und den Abend genießen. Wir hören das Zirpen der Grillen und in einiger Entfernung immer wieder das grunzen einiger Flusspferde, die hier im Delta leben. Wenn wir mit unseren Stirnlampen über das Wasser leuchten, blitzen hin und wieder rote Augen direkt an der Oberfläche auf. Wir haben also Krokodile als Nachbarn. Zum Glück ist an der Böschung eine etwas höhere Stufe, so dass wir nicht mit ungewünschtem Besuch rechnen müssen. Nachdem wir uns die Bäuche voll geschlagen haben, gehen wir durch einen Seiteneingang in das offene Restaurant der Unterkunft. Wir sehen uns etwas um und gesellen uns zu einigen anderen Gästen an die Theke. Die gesamte Unterkunft ist aus sehr festem Stoff errichtet und nach vor und seitlich offen. Durch den kleinen Restaurantbereich gelangt man auf eine sehr schöne Terrasse und auf einen Steg. Das werden wir uns morgen bei hellem mal genauer ansehen! Heute haben wir sehr viel gesehen und waren vor allem sehr lange unterwegs. Es war ein anstrengender, aber auch wirklich sehr schöner Tag. Diese unterschiedlichen Landschaften. Morgens noch die Central Kalahari, dann unsere Reifenpanne, der Zwischenstopp in Gumare, die aufreibende Zufahrt nach Guma Lagoon und dann diese traumhafte Unterkunft hier am Okavango. Es ist bereits 23:00 Uhr also Sven und ich in unsere Zelte kriechen und wir sind wirklich geschafft und schlafen direkt ein.
Heute waren wir 11 Stunden unterwegs und sind insgesamt ca. 420km gefahren.
31. Mai 2019
Good Morning Guma Lagoon!!!
Habe ich super geschlafen! Es war angenehm warm und ich war nur ein mal kurz um 2 Uhr wach, weil Franki draußen rumgepolter hat. Gut erholt bin ich um kurz nach 6 auf den Beinen und will den Sonnenaufgang an diesem super schönen Ort festhalten. Also baue ich Stativ und Kamera auf und platziere alles direkt an der Brüstung zum Wasser. Wir haben hier offen bar wirklich das Paradies gefunden. Langsam geht die Sonne am Horizont auf und ich darf ein phantastischen Farbenspiel am Himmel direkt um dem Wasser des Okanvangos erleben und davon ein paar super tolle Aufnahmen machen.
In den vergangenen Tagen ist ja doch einiges an schmutziger und vor allem staubiger Wäsche angefallen, also werde ich direkt alles einmal waschen. Zum Glück haben wir warmes Wasser. Also los, die Spülschüssel aus dem Auto, Rei in der Tube und ab. Die Klamotten sind so extrem staubig, dass ich nach 2 T-Shirts schon neue Wasser brauche.HEFTIG! Da kommt ordentlich was raus. Zwischen den Bäumen auf der unteren Ebene unserer Campsite spanne ich eine Leine und hänge alles zum trocknen auf. Hier ist immer etwas Wind und bei den Temperaturen sollte alles zügig trocken sein.
Da Sven und Franki noch in den Federn liegen, werde ich mir die Umgebung mal bei Tageslicht ansehen. Gerade früh Morgens, wenn die Sonne noch relativ niedrig steht, ist es hier wunderschön. Ich bediene mich am Kaffee-Buffet und genieße die Ruhe auf dem Steg vor dem Restaurant. Hier sind einige Sitzgelegenheiten und man hat einen herrlichen Blick über den Okavango.
Die Terrasse ist zum Teil in die umliegenden Bäume eingelassen und man hat das Gefühl, mitten im Dschungel zu sitzen. Da ich noch sehr früh bin, sind außer mir nur ein paar wenige Angestellte hier, die gerade das Frühstück für die Gäste in den Chalets zubereiten. Eine größere Gruppen Asiaten ist ebenfalls in Guma Lagoon, die sich langsam hier einfinden um offenbar einen Tagestour zu starten.
Ich trinke noch einen weiteren Kaffee und sehe den Vögeln und den kleinen Affen, die hier überall rumflitzen zu. Die Affen sind echt frech und trauen sich recht nah an die Gäste heran. Es ist erst halb acht, aber durch die Sonne wird es schon sehr angenehm warm und ich kann die Zeit hier am Wasser super genießen. Im Wasser wimmelt es nur so vor Krokodilen, weshalb es hier das baden absolut verboten ist. Bei genauem hinsehen, kann man vom Steg aus sogar die Silhouette so einer riesigen Echse erkennen, die kurz vor dem Ufer im Wasser lauert.
Als ich zurück zu unserer Campsite komme, sind meine Reise-Buddies auch auf den Beinen. Franki sitzt an der Feuerstelle und Sven ist gerade "im Bad". Der weiße Sand ist weich wie Puderzucker und wir laufen hier fast nur Barfuß rum. Bevor wir mal wieder ein ernstes Gespräch mit Franki führen werden, wird erstmal gefrühstückt. Heute haben wir zum ersten mal viel Zeit und können alles sehr entspannt angehen. Wir bereits das obligatorische Rührei zu, dazu gibt es Käse und Wurst. Tut gut, wenn wir mal keinen Stress haben!
Leider kommt jetzt der etwas unangenehmere Teil; das Gespräch mit Franki. Er hat offensichtlich ein großen Alkoholproblem, was aber nicht zu unserem Problem werden soll und darf. Als wir mit ihm sprechen und ganz klar auf die Rollenverteilungen und Aufgaben hinweisen, werden wir von ihm natürlich nicht ernst genommen und verstanden. Innerlich koche ich, wenn ich seine Uneinsichtigkeit sehe. Wir haben ihm tagsüber klares Alkoholverbot ausgesprochen und erwarten wesentlich mehr Einsatz. Meine Ansage war ganz klar: Noch einmal solche Ausfälle wie am Vorabend, und er ist raus! Da warten wir mal ab....
Zum Glück hellt sich die Stimmung bald wieder auf und wir können wieder ganz normal miteinander umgehen. Sowas drückt die gesamte Stimmung und hat auch auf Svens und mein Miteinander einen absolut negativen Einfluss, was einfach schade ist. Also dann, Haken dran und hoffen, dass wir in Zukunft solche Gespräche nicht mehr führen müssen.
Sven wäscht auch seine benutzen Klamotten und hängt sie zum trocknen an einen Zaun direkt in die Sonne. Es ist jetzt ungefähr halb zehn und wir nutzen die Zeit, erstmal wieder Grund in unser Durcheinander zu bringen. Ich räume das gesamte Auto aus und mache erstmal alles richtig sauber. Vom Feuerholz liegen überall Splitter der Rinde und alles sieht total dreckig aus. Also, Taschen raus, Matten für Tiefsand raus, Wasserkanister, Gasflaschen etc. alles raus, damit die Ladefläche mal komplett frei ist.
Ich fege erstmal grob den Teppich ab, bevor wir alles neu verstauen. Anschließend ist noch die große Schublade unter der Ladefläche dran. Auch hier räume ich alles komplett aus und fege erstmal den ganzen Sand zusammen. In der Schublade liegt ebenfalls ein Teppich, damit alles etwas gedämmt wird. In der Schublade haben wir unsere Töpfe und Pfanne, die Kunststoffwanne, die wir heue zum waschen genutzt haben, sämtliche Lebensmittel, die nicht gekühlt werden müssen, also beispielsweise Konserven, Nudeln, Kartoffen, Zwiebeln, Ketchup und Getränke. In der Kunststoffwanne bringen wir immer unseren Kleinkram, wie die Schnur, etc. unter. So haben wir immer alles relativ schnell griffbereit und müssen nicht lange suchen.
Während des Frühstücks haben Sven und ich überlegt, nachmittags an einer Bootstour teilzunehmen und melden uns für die Tour um 16.00 Uhr an. Wir haben also noch viel Zeit und wollen nach dem Umzug in die Chalets die Zeit am Pool verbringen. Franki und ich gehen noch einmal zum Restaurant, während Sven sich um seine Sachen kümmert. Ich hoffe, dass sich die Situation so noch etwas entspannt. Ich nehme die Unterlage vom Auto mit, da wir auf Grund unserer Reifenpanne einen neuen Ersatzreifen brauchen. Also rufe ich bei Bushlore in Kasane an, wo wir in einigen Tagen sein werden. Die Dame am Telefon ist sehr freundlich und es sei überhaupt kein Problem, an der Station einen entsprechenden Reifen zu bekommen. Zum Glück haben wir eine Zusatzversicherung abgeschlossen, so dass wir für den Reifen nichts bezahlen müssen.
Direkt zwischen unserer Campsite und dem Restaurant ist der Bootsanleger, von wo wir später unsere Tour starten werden. Auch hier sind Warnschilder vor den Krokodilen und Flusspferden aufgestellt. Ein Schädel eines Flusspferds ist ebenfalls hier zur Deko. Ganz schön mächtig, diese Zähne. So eine Tier will ich in freier Wildbahn lieber nicht zu nahe kommen! Auf der Terrasse und dem Steg ist jetzt einiges los. Viele Gäste sitzen in der sonne und unterhalten sich, trinken etwas und genießen die Natur. Wie schön es doch heute Morgen im Verglich zu diesem Gewusel war...
Um 12:00 sind unsere Chalets fertig und wir können umziehen. Bis dahin haben wir auch soweit alles geregelt. Das Auto ist aufgeräumt, die Dachzelte zwischenzeitlich abgebaut und den Wassertank haben wir auch wieder mit frischem aufgefüllt. Wir fahren ein kurzes Stück entlang der Camp eigenen Start- und Landebahn, damit wir unser Gepäck nicht so weit tragen müssen und richten und kurz ein. Am Ende der Landebahn ist auch ein kleiner Hubschrauberlandeplatz eingerichtet. Von hier starten die angebotenen Rundflüge über das Delta, was uns aber etwas zu teuer ist. Sonst hätte ich das wirklich gern gemacht. Die Chalets sind auf einem festen Holzdielenboden errichtete "Gebäude" aus festen Zeltstoffen, genau wie das Hauptgebäude und der Restaurantbereich der Lodge. Vor jedem Chalet ist eine Sitzgelegenheit, allerdings sind hier so viele Büsche und Bäume, dass wir kaum Wasser sehen können,
obwohl der Okavango direkt vor unserer Haustür liegt. Der Innenraum ist in den Schlafbereich mit einem großen Doppelbett, einem offenen Regal und einigen Ablagemöglichkeiten und ein recht großzügiges Badezimmer mit Dusche, WC und einem Waschbecken mit einer großen Ablage aufgeteilt. Da wir hier einen Stormanschluss haben, laden wir direkt alle Akkus und machen uns anschließend auf den Weg zum Pool.
Der Poolbereich ist wirklich schön angelegt. Nicht so schön, wie am Brandberg im vergangenen Jahr, aber es gibt ein leine Haus mit Dusche und WC, einige Liegen im Schatten und ein paar weitere direkt in der Sonne. Auf den Rasenflächen sind einige Sitzgelegenheiten und viel Platz, so dass wir unsere Liegen direkt auf die Wiese ziehen. Das Wasser ist wie üblich ungeheitzt und kommt uns anfangs richtig kalt vor. Nach einem kurzen Augenblick ist es aber sehr angenehm. Sven und ich genießen es, einfach mal ganz entspannt einen Tag ohne Stress und viel Fahrerei zu haben.
Wir sprechen noch einmal ausführlich über Frank und sein Verhalten. Frank ist es in der Sonne zu warm und er ist im Chalet geblieben um sich etwas auszuruhen und ein Nickerchen zu machen. Heute ist der 31. Mai und wir sind gerade mal 8 Tage unterwegs, haben aber schon sehr viel gesehen und erlebt. Der Alltag in Deutschland hier und jetzt sehr weit weg und wir sind angekommen. Obwohl wir wie im vergangene Jahr wieder im südlichen Afrika unterwegs sind, ist diese Tour dennoch etwas völlig anderes und um einiges anspruchsvoller!
So vergeht die Zeit relativ schnell und gegen 15:40 Uhr machen wir uns auf den Weg zum Chalet. Wir ziehen uns schnell um, bewaffnen uns mit unseren Kameras und sind pünktlich um kurz vor 16 Uhr am Treffpunkt zu unserer Bootstour. Zu unserer großen Freude sind wir die einzigen, die sich für heue Nachmittag angemeldet haben und so fahren wir mit einem kleinen Boot los. Vom Wasser aus gesehen ist es hier noch viel schöner. Wir tuckern entlang die riesigen Papyrus Pflanzen und sehen einige Vögel. Unser Guide kennt sich super aus und kann uns einiges über die Landschaft und die Vegetation erzählen. Wir lernen, dass aus dem Papyrus beispielsweise viel gebaut wird, es aber auch teilweise als Nahrungsmittel dient.
Den weichen Kern kann man essen und er ist sogar relativ lecker, wenn die Pflanzen noch nicht zu groß sind., Sven test das direkt, kann sich aber wohl nicht so recht damit anfreunden, wie sein Gesichtsausdruck verrät. In diesen weiten Papyrus und Schilfflächen sind auch richtige Inseln mit großen Bäumen. Auf solche Inseln werden von der Lodge aus Campingtouren angeboten und so sehen wir ein Boot am Ufer einer solchen Insel liegen.
Wir fahren langsam weiter durch die Passagen und Kanäle und sehen einige sehr interessante Vögel wie den Snakebird, oder den sehr bunten Rollerbird. Der Snakebird trägt seinen Namen auf Grund seines sehr langen Halses, der im Wasser manchmal wie eine Schlage aussieht. Leider sind auch diese Tiere sehr scheu und flattern weg, sobald wir ihnen zu nahe kommen. Gerade der Rollerbird fliegt von Ast zu Ast und Halm zu Halm und lässt sich immer nur kurz nieder.
Die Snakebirds heißen eigentlich African Darter sind relativ große und schlanke Vögel und haben eine Spannweite von bis zu ~120 cm. Sie leben und feuchten und sumpfartigen Gebieten im südlichen Afrika. Häufig spreizen sie Ihre Flügel um in der Sonne Wärme zu tanken. Gerade jetzt wo diese Sone schon sehr tief steht wird es merklich kühler hier auf dem Wasser. Einige der Kanäle sind durch abgerissene und treibende Papyruspflanzen verstopft, so dass wir umdrehen und einen anderen Arm wählen müssen.
Zwischen den hohen Gewächsen sehen wir einige bunte Blüten und auch die weißen Blüten einer Wasserlilie. Auch hierzu bekommen wir von unserem Guide einige interessante Infos. Die Lilie wird beispielsweise als Heilmittel verwendet. Oder auch einfach als Schmuck, indem der Stiel aufgebrochen wird und als Kette dient. Sven ist sehr davon angetan und trägt diese Lilie daher heute Abend um den Hals! 😂
Mittlerweile ist es fast 18:00 Uhr und die Sonne geht direkt über Guma Lagoon unter. Das Farbenspiel am Himmel ist wie jeden Abend unbeschreiblich. Aber vom Boot ausgesehen mit unserer Unterkunft unter der sinkenden Sonne, ist es heute etwas ganz besonderes! Die Sonne spiegelt sich im Wasser und je nach Blickwinkel scheint der gesamte Himmel rot, oder zum Teil auch tiefblau mit einem rot-orangenen Streifen direkt über den Bäumen. Es wird Zeit, sich langsam wieder auf den Rückweg zu machen, damit wir noch bei dem letzten Tageslicht ankommen. Mittlerweile hat es sich ordentlich abgekühlt und es ist durch den Fahrtwind auf unserem Boot richtig frisch geworden. Je näher wir der Lodge kommen, um so bunter färbt sich der Himmel und die Spiegelungen im Wasser verstärken dieses Naturschauspiel noch.
Kurz nach 18 Uhr sind wir zurück und haben eine super Trip hinter uns. Das hat sich absolut gelohnt! Auf dem Steg des Restaurants steht Franki zwischen einigen weitere Gästen und erwartet uns schon. Offensichtlich ist er schon wieder nicht mehr ganz allein. Das darf doch nicht wahr sein. Wir sind beide schon wieder auf 180, können aber aktuell daran nichts ändern. Nachdem wir kurz unsere Kameras ins Chalet gebracht haben, freuen wir uns schon aufs Abendessen.
Endlich mal nicht selber kochen! Zurück im Restaurant und Barbereich sehen wir nur, wie Frank andere Gäste zutextet. Einfach nur peinlich. Wir vermeiden es so gut es geht, mit ihm in Kontakt gebracht zu werden. Leider lässt sich das aber nicht vermeiden, da wir zum Abendessen an einem Tisch sitzen. Zum Glück sind außer unserem Tisch nur zwei weitere Tische besetzt, so dass kaum jemand sein Verhalten mitbekommt. Es gibt Geflügel mit Süßkartoffeln, Gemüse und Salat. Das Essen schmeckt hervorragend und wird durch einen leckeren Nachtisch abgerundet. Nach dem Essen verziehen Sven und ich uns zügig in unsere Unterkunft um mal wieder unsere Fotos zu speichern. Und natürlich, um uns diese Peinlichkeiten zu ersparen.
Mittlerweile sind sämtliche Akkus und der Laptop komplett geladen und nach einer guten Stunde sind auch die Bilder doppelt gespeichert. Wir regen uns beide total über Franki auf, wissen aber auch, dass wir daran vermutlich nichts ändern können. Am folgenden Tag wird er noch einen Ansage bekommen. Sowas werden wir den Rest unserer Tour nicht mitmachen und uns damit die Stimmung verderben lassen!
01. Juni 2019
Good Morning Africa!!!
Es ist bereits 06:50 Uhr als wir aufwachen. So lange haben wir in diesem Urlaub bisher noch nicht geschlafen. Aber es tat nach den Anstrengungen und Eindrücken der vergangenen Tage mal richtig gut und war sicher auch mal nötig. Wir haben heute keine all zu lange Strecke vor uns und haben daher etwas Zeit. Also erstmal Haare schneiden, duschen und pünktlich um 08 Uhr ab zum Frühstück. Wir bedienen uns Am Kaffee-Buffet und werden mit leckerem Ei, gegrillten Würstchen, Bacon, Obstsalat, etc. verwöhnt. Das ist doch schon mal ein gelungener Start in den Tag!
Während wir hier sitzen sehen wir im Garten einige der kleinen frechen Affen. Plötzlich springt eines der Tiere auf einen Tisch im Restaurant und stibitzt eine komplette Packung Bananen. Das ging so schnell, dass die Angestellten gar nicht reagieren können. Memo an uns: Niemals irgendwas unbeobachtet liegen lassen!!!
Auch auf der Terrasse und auf dem Steg springen die kleinen Affen herum und klettern in den Bäumen. Gegen 09 Uhr machen wir uns auf den Weg zurück zum Chalet um unsere Sachen zu packen. Der Weg führt durch ein Buschdickicht, was zum Teil über unseren Köpfen zusammengewachsen ist.
Auch hier auf den Wegen sind Warnschilder bezüglich der Flusspferde aufgestellt, die durchaus sich auch mal auf dem Gelände des Camps blicken lassen und nur mit größter Vorsicht zu behandeln sind. Flusspferde sind zwar Vegetarier, aber in der Regel sehr aggressiv und angriffslustig! Also sollten solche Hinweise schon ernst genommen werden und besser ein großer Bogen um diese Kolosse gemacht werden.
Unsere sieben Sachen sind recht schnell gepackt und im Auto verstaut; nur Frank braucht mal wieder etwas länger. Ich bin mittlerweile richtig genervt und ärgere mich, ihn überhaupt dabei zu haben. Im Vergangenen Jahr waren Sven und ich ein super Team und es ist von A bis Z alles absolut rund gelaufen. Dieses Jahr liegen permanent irgendwelche Spannungen in der Luft, was für uns alle echt belastend ist. Nachdem das Auto soweit startklar ist und wir unsere Rechnung beglichen haben, fliegen wir noch eine kurze Runde mit der Drohne. Wir haben das im Vorfeld mit dem Lodgebetreiber und dem Heli-Piloten abgestimmt, damit wir dem Hubschrauber nicht in die Quere kommen. Von oben sieht man erst, wie das Hinterland aussieht und dass es hier noch einige Wasserlöcher gibt. Wir trinken einen letzten Kaffee und machen uns dann auf den Weg Richtung Ethsa 13. Also liegt wieder einiges an Tiefsand und auch die sehr anspruchsvolle Wasserdurchfahrt des Hinwegs vor uns.
Fazit:
Guma Lagoon war super schön und ist absolut zu empfehlen. Es war die richtige Entscheidung, hier schon einen Tag eher anzureisen! Die Angestellten und Betreiber sind super freundlich und zuvorkommend. Leider können wir nicht länger hier bleiben...
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