Namibia - Otjiwa


02.Juni 2018


Good Morning Africa!!!

Heute haben wir etwas länger geschlafen und es ist 07:30Uhr, als wir aufstehen. Die vergangenen Tage waren doch sehr anstrengend und da wir heute keinen Zeitdruck haben, war das auch mal völlig in Ordnung. Wir bauen unsere Dachzelte ein letztes Mal ab, verstauen Schlafsäcke, Kissen und Bettbezüge schon in den dazugehörigen Tüten und packen das Auto so weit es geht fertig.
Leider mussten wir einige Lebensmittel auf Grund des Vet Fences, oder weil sie verdorben waren, wegschmeißen und so haben wir entschieden, dass wir heute im Lodge-Restaurant frühstücken werden und uns dann entspannt auf den Weg nach Otjiwa machen werden. Das sehr reichhaltige Buffet kostet rund 10,-€ pro Person und es gibt wirklich alles, was man haben möchte. Ist das schön, den Urlaub mal wieder richtig genießen zu können, ohne sich um irgendetwas kümmern zu müssen! Wir schauen noch einmal am Wasserloch vorbei, begleichen an  der Rezeption noch eben unsere sehr fehlerhafte Rechnung (irgendwie passte das alles so gar nicht, aber der Betrag entsprach dem, was wir überschlagen haben) und machen uns dann gegen 10:00Uhr auf den Weg.
Heute fahren wir ein kurzes Stück die C38 bis wir auf die asphaltierte B1 gelangen. Ab jetzt geht es über die sehr gut ausgebaute Straße zunächst nach Tsumeb und dann weiter nach Otavi und Otjiwarongo, bis wir gegen 13:30Uhr auf der Otjiwa Lodge eintreffen. Ab der B1 fahren wir noch einige Kilometer über das Farmland zum Haupthaus, dem "Egales Nest". Wir checken ein und bekommen kurz das Gebäude und anschließend unsere Unterkunft gezeigt. Das gesamte Gelände scheint wie schon Onguma sehr sauber zu sein und entspricht eindeutig einem gehobenen Standard. 

Unser Zimmer befindet sich in einem Nebengebäude mit Blick auf das angrenzende Wasserloch. Das Zimmer ist im afrikanischen Stil mit zwei Betten, zwei Ledersesseln, einem schweren massiven Holzschrank und Schreibtisch eingerichtet. Hinter einer Wand ist das offene Badezimmer abgetrennt. Alles ist in Betonoptik gehalten wirkt aber sehr ansprechend. Es ist aber trotzdem mit dem offenen Bad ein komisches und ungewohntes Gefühl. Ist aber nicht weiter schlimm und uns gefällt unsere Unterkunft für die nächsten und leider auch letzten 3 Nächte unserer Reise sehr gut. Heute wird nach der Fahrt nicht mehr viel unternommen. Wir buchen noch kurz einen Gamedrive für den kommenden Morgen und legen uns anschließend mit einem Buch an den Pool, wo wir den Rest des Nachmittags entspannen, bis wir uns vor dem Abendessen noch etwas auf unsere Terrasse zurückziehen und den Sonnenuntergang genießen. Hier hüpfen überall kleine Rotbauchwürger rum, die recht zutraulich sind und mit sinkender Sonne auch bald verschwinden.

Zum Abendessen sind wir im sehr stilvoll eingerichteten Haupthaus. Uns erwartet ein super Buffet. Insgesamt scheint es auf der Lodge recht lehr zu sein und es sind nur insgesamt 4 der ungefähr 10 Tische belegt. Das Essen schmeckt wirklich ausgezeichnet. Es gibt eine Vorspeise, verschiedene Hauptspeisen und Beilagen. Als Abschluss wird uns eine sehr süße Nachspeise serviert, die wir aber nur noch probieren. Heute geht es zeitig ins Bett, aber irgendwie kann ich nicht wirklich schlafen und liege die halbe Nacht wach. Sven scheint sich irgendetwas eingefangen zu haben und ist etwas angeschlagen. Er schläft nur sehr unruhig und ist auch häufig wach. So geht ein weiterer Urlaubstag zu Ende.

Heute sind wir 300km gefahren und waren von 10:00 - 13:30Uhr unterwegs



Nach einer sehr unruhigen und nahezu schlaflosen Nacht müssen wir heute leider sehr früh aufstehen. Wir sind beide total unausgeschlafen und Sven scheint es noch nicht besser zu gehen. Sein Magen macht ihm nach wie vor Probleme. Bereits um kurz vor sieben treffen wir uns mit unserem Guide Johannes zum gebuchten Gamedrive am Haupthaus. Es ist noch relativ dunkel draußen und die Sonne geht gerade erst am Horizont auf, was dem Himmel wieder die schönsten Farben verleiht. Um diese Uhrzeit ist es hier richtig kalt, so dass wir uns trotz dicker Kleidung noch in Decken einhüllen.
Johannes, die das Gelände wie seine Westentasche zu kennen scheint, fährt mit uns die Zufahrtsstraße entlang und biegt dann ins tiefere Farmland ab. Erst jetzt erahnen wir, wie weitläufig und groß das gesamte Farmgelände überhaupt ist.
Wir fahren über eine Sandpiste durch weite Savanne, einer Graslandschaft mit Bäumen und Büschen. Im Sand sieht Johannes immer wieder frische Spuren der unterschiedlichsten Tiere und weiß sie genau "zu lesen". Nach einigen Minuten sehen wir einen Wasserbock, der aus dem Dickicht auf die Grasfläche tritt. Nur kurz darauf erkennen wir in einiger Entfernung eine Herde Gnus, die nur einmal kurz aufschauen, als sie unser Fahrzeug hören, dann aber gemächlich weitertrotten. Wir fahren einige Zeit, bis wir Hinterlassenschaften und Spuren von Nashörnern finden. 

Auf dem Farmgelände leben noch 15 Breitmaul-Nashörner. Das Breitmaulnashorn, teilweise auch als weißen Nashorn bezeichnet, ist mit einer Länge von bis zu 380cm und einer Schulterhöhe von 180cm die größte Nashornart. Ausgewachsene Bullen werden 2,5-3t schwer. Der Bestand wird auf nur noch etwas über 20.000 Tiere geschätzt. Breitmaulnashörner gelten allgemein als friedlich und ernähren sich weitestgehend von Gras.
Johannes folgt den für uns kaum erkennbaren Spuren und so sehen wir nach einiger Zeit in großer Entfernung zwei Nashörner zwischen den Büschen stehen. Wir nähern uns langsam und erkennen schließlich eine Gruppe von 8 Tieren; darunter ein wirklich großer Bulle. Die Tiere recken nur einmal den Kopf in unsere Richtung, grasen dann aber ruhig weiter. Sie nähern sich uns langsam, bis wir mit unserem Auto mitten zwischen ihnen stehen. Der Bulle bleibt immer etwas außerhalb und beobachtet uns und seine Gruppe. Die Nashörner ziehen langsam an uns vorbei und wir fahren weiter über das Gelände. Unterwegs sehen wir noch 3 weitere Nashörner. So ein Glück kann man doch gar nicht haben!?! Nach einiger Zeit erreichen wir eine kleine Erhöhung. Von hier haben eine super Aussicht über das gesamte Gelände. Wir sehen einige Strauße, ein Kamel und können am Horizont sogar den rund 80km entfernten Waterberg erkennen.

Es ist echt schade, dass unser Urlaub schon fast wieder zu Ende ist. Obwohl so eine Reise wirklich anstrengend ist und wir schon sooo viel gesehen und erlebt haben, könnten wir gern noch eine Woche dranhängen und beispielsweise den Waterberg erkunden, wo es ebenfalls noch Nashörner gibt.
So setzen wir unseren Gamedrive fort und machen uns allmählich auf den Rückweg zum "Eagles Rest". Wir haben es kurz nach 9Uhr als wir ankommen und es wird Zeit für´s Frühstück. Als wir ankommen werden wir schon erwartet. Die anderen Gäste haben bereits gefrühstückt und ausgecheckt. So sind wir jetzt tatsächlich die einzigen Gäste hier.

Das Haupthaus ist wirklich schön und stilvoll eingerichtet. Es gibt ein gemütliches "Wohnzimmer" mit einem Kamin und einer Sitzecke. Die Wände sind aus Naturstein gemauert und verleihen dem Gebäude einen typisch afrikanischen Charme. Mir gefällt es hier sehr gut, allerdings ist es ein komisches Gefühl, wenn hier keine anderen Gäste außer uns mehr sind und alles sehr verlassen wirkt.

Der gesamte Außenbereich ist ebenfalls sehr schön angelegt und so sind draußen auf der Terrasse Sitzgelegenheiten für zig Gäste. Eine Feuerstelle für gesellige Abende darf hier natürlich auch nicht fehlen...

Für die letzten Tage hatten wir uns extra eine Lodge ausgewählt, die etwas Luxuriöser sein sollte. Unser plan ist, einfach zum Ende der Reise die Füße hochzulegen, zu entspannen und noch etwas "Urlaub" zu machen und eben nicht nur auf Achse zu sein, sondern das Erlebte zu genießen. So entscheiden wir uns, den Nachmittag wieder zu faulenzen und am Pool zu verbringen. Da wir ja eh allein sind, und sich lediglich ein paar Angestellte auf dem Gelände aufhalten, haben wir absolute Ruhe und genießen die Sonne.
Der Pool ist allerdings sooooo kalt, dass ich es nur für maximal 3 Minuten im Wasser aushalten. Sven geht gar nicht rein, ihm ist es zu kalt. So genießen wir den Nachmittag, trinken in Ruhe Kaffee und entspannen auf der tollen Terrasse in der Sonne, bis es langsam kühler wird und wir uns auf den Weg zu unserem Chalet machen und noch etwas aus "unserer" Terrasse sitzen. Wir sind heute wirklich lustlos und faul und gammeln einfach nur rum. Naja, sowas muss ja auch mal sein. Abends sind wir wieder im Haupthaus. Es wird tatsächlich nur für uns beide ein komplettes kleines Buffet aufgebaut und wir werden von 3 Angestellten bestens mit Getränken und Vor- & Nachspeisen versorgt.

So allein möchten wir hier aber nicht sitzen und nehmen uns noch je 2 Bier mit ins Chalet. Heute wollen wir noch einmal versuchen den Sternenhimmel und die Milchstraße zu fotografieren. Der Mond ist in dieser Nacht nicht am Himmel und so sollte aus auf jeden Fall dunkel genug sein.
Als sich unsere Augen nach kurzer Zeit erst einmal an die Dunkelheit gewöhnt haben, erkennen wir die Milchstraße schon mit bloßem Auge. Das ist einfach der Wahnsinn! Wir machen einige Bilder und ich bin mit den Aufnahmen zufrieden. Allerdings war eine Panoramaaufnahme der Milchstraße schon eine Herausforderung und ich konnte die 9 geschossenen Bilder erst nach dem Urlaub zu Hause zusammensetzen.





Wir haben nach unserem Fotoshooting der letzten Nacht sehr gut geschlafen. Sven geht es langsam auch wieder besser und so stehen wir um 07:30Uhr auf, gehen zum Frühstück ins Haupthaus und sitzen mal wieder zu zweit hier. 
Es scheinen heute aber noch weitere Gäste erwartet zu werden. Irgendwie haben wir uns die letzten Tage etwas anders vorgestellt. Wir wollten ja eigentlich ausspannen und nichts mehr machen, aber irgendwie ist uns total langweilig und wir würden am liebsten wieder in unseren Hilux steigen und auf Pad was unternehmen. Einfach weiter fahren und noch mehr von Namibia erleben und sehen.

Wir entscheiden uns heute einen Ausflug zum "Cheetah Conservation Fund" zu starten und machen uns nach dem Frühstück auf den Weg. Wir fahren zunächst ein Stück zurück nach Otjiwarongo und anschließend über die D2440 Richtung Waterberg. Nach 2 Tagen endlich mal wieder auf einer Schotterpiste unterwegs zu sein, gefällt uns schon viel besser, als nichts zu tun und so steigt unsere Laune. Die Straße ist gar nicht in so schlechtem Zustand, wie Sven sie aus dem vergangenen Jahr in Erinnerung hatte. Sie schlängelt sich durch relativ dicht bewachsene Savanne und wir sehen einige Ohrengeier in den Bäumen sitzen, die aber direkt aufschrecken und davon fliegen. Wir sind ungefähr 1 1/2 Stunden unterwegs, bis wir an der "Cheetah Conservation Fund" ankommen.

Wir melden uns an und können nach kurzer Wartezeit direkt mit unserem Guide starten. Es geht mit einem offenen Geländewagen in eines der Gehege, in denen die Geparde leben. Hier werde verwaiste und verletzte Tiere aufgenommen und behandelt, bzw. großgezogen. Die Tiere zeigen durch den sehr nahen Kontakt zu Menschen kaum eine Scheu und bleiben träge in der Sonne liegen, oder sitzen, als wir an ihnen vorbei fahren. In diesem Gehege leben aktuell 5 Geparde; 3 Männchen und 2 Weibchen. Die Männchen liegen eher faul in der Sonne und bewegen sich kaum, währen die Weibchen wesentlich agiler sind. Sie stolzieren vor uns her durch das Gehege und scheinen eher ratlos zu sein. Nach einiger Zeit suchen sie sich aber ebenfalls ein schattiges Plätzchen unter einem Busch und lassen sich nieder. Wir fahren etwa 1 Stunde mit unserem Guide durch das Gehege und beobachten die Tiere.

Anschließend werden uns noch einige Hütehunde gezeigt, die hier gezüchtet und ausgebildet werden. Die Hunde werden in Schafsherden integriert und sollen die Schafe auf den Farmen vor Geparden Angriffen schützen. Die Hunde werden hier nicht sehr artgerecht in nur relativ kleinen eingezäunten Gehegen gehalten.

Ich bin froh, als wir auf dem Rückweg sind. Mir hat es hier absolut nicht gefallen. Die Tiere waren in viel zu kleinen Gehegen und meiner Meinung nach hatten sei ein ganz komisches apathisches Verhalten. 

In Otjiwarongo kaufen wir noch einmal ein paar Kleinigkeiten in "Theo´s Supermarkt" ein und tanken wir noch etwas Diesel, damit wir am kommenden Tag noch nach Windhoek fahren und da nicht mehr tanken müssen. Der Service an der Engen-Tankstelle ist mal wieder hervorragend. Die Leute sind sehr nett und zuvorkommend und völlig selbstverständlich werden die Scheiben gereinigt und Reifendruck & Ölstand geprüft.

Gegen Mittag sind wir zurück in Otjiw. Irgendwie haben wir beide keine Lust mehr und hätten die letzten Tage vielleicht doch etwas anders planen und verbrigen sollen. Den Nachmittag verbringen wir noch einmal am Pool, obwohl wir viel lieber irgendwas anderes unternommen hätten. Als es kälter wird räumen wir erstmal das Auto auf, packen schon mal langsam unsere Sachen zusammen und bereits schon einmal das gröbste für unsere Fahrt zurück nach Windhoek morgen vor. Anschließend genießen wir einen letzten Sonnenuntergang auf der Terrasse. Heute sind einige neue Gäste angekommen und so ist im Restaurant beim Abendessen fast jeder Tisch besetzt. Wir fühlen uns schon wesentlich wohler, als wieder alleine den Abend hier verbringen zu müssen.

Heute sind wir 200km gefahren und waren von 09:30 - 14:00Uhr unterwegs.



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