Namibia - Solitaire & Rooiklip

21. Mai

Good Morning Africa!!!

Heute habe ich etwas länger geschlafen und bin gegen 06:30 aufgestanden. Es wird langsam hell und ich schnappe mir meine Kamera und gehe etwas abseits von der Campsite in die nahen Dünen.

Im Sand sind überall frische Spuren irgendwelcher Antilopen zu sehen, aber leider eben nur die Spuren und keine Antilopen. Nach einigen Minuten stehe ich etwas erhöht und habe eine super Aussicht auf die gesamte Anlage und die dahinterliegenden Berge, die durch die aufgehende Sonne wieder sehr rot leuchten. Einfach herrlich. Diese Ruhe, diese Atmosphäre, die Natur, kein Stress...

Eine Stunde später ist Langschläfer Sven dann auch auf denen Beinen und wir bereiten in aller Ruhe unser Frühstück zu. Geht auch nicht anders, weil der Gaskocher eine halbe Ewigkeit braucht um das Wasser zu erhitzen. Nachdem wir die Zelte abgebaut und alles verstaut haben, machen wir uns um 10:00Uhr gemächlich auf den Weg. Es geht heute zunächst zurück nach Solitär und von da aus weiter nördlich nach Rooiklip.

Schon kurz nach Verlassen des Parks sehen wir die ersten Tiere. Perlhühner, Oryxe und einen Wüstenfuchs. Leider sind die Tiere relativ weit entfernt, aber wir freuen uns trotzdem und machen eine kurze Fotopause.

Kurze Zeit später erreichen wir schon wieder Solitaire. Jetzt wird aber erstmal der Apfelkuchen probiert und ein Kaffee getrunken. Wirklich lecker! Und dazu diese alten Autowracks machen den Ort schon zu etwas Besonderem. Wir lassen uns viel Zeit und fotografieren viel. Hier ein paar Eindrücke:

Wir haben für heute nur noch ungefähr 100km vor uns, was sich bei den wirklich guten Straßenverhältnissen in nur 2 Stunden Fahrzeit locker bewältigen lässt.

So machen wir uns ganz entspannt auf den Weg und genießen die Natur. Hier ist es zu dieser Jahreszeit tatsächlich recht grün und hin und wieder sehen wir blühende Büsche. Kurz bevor wir die C14 auf die C28 nach Osten verlassen, durchfahren wir den Gaub-Pass. Die Landschaft ändert sich schlagartig vom flachen Grasland in eine schroffe Felsenwelt, was aber auch genauso schnell, wie es aufgetaucht ist, schon wieder vorbei ist. Ab dem Abzweig auf die C28 haben wir wieder weite Grasflächen und sehen größere Oryx-Herden.

Das ist schon beeindruckend zu sehen, gerade weil man sowas normal nur aus dem Fernsehen kennt. Leider sind die Antilopen relativ schnell hinter dem Hügel verschwunden. Wir bleiben noch etwas und sehen dem riesigen kreisenden  Geier zu. Was der wohl gesichtet hat? Er dreht seine Runden, bis er dann irgendwann am Horizont verschwunden ist.

Und wir machen uns weiter auf den Weg. Nur ein kurzes Stück noch und wir verlassen die C28 auf die rund 18km lange "Hofeinfahrt" zur Rooiklip Farm. Die Zufahrt schlängelt sich ganz schmal durch dichtes Buschwerk und durchquert 2, oder 3 Bachläufe die zum Glück trocken sind. Wir haben immer das Gefühl, gar nicht mehr anzukommen. Aber dann auf einmal sehen wir doch etwas. Oh, ein Schild, dass es noch 8km sind. 😕

Auch diese 8km gehen dann irgendwann vorüber und wir sind da. Mitten im Nichts ist ein grünes Fleckchen Land, eine super schöne Guestfarm mit einer toller Terrasse & Pool und einer unvorstellbaren Campsite für gerade mal 3 Autos. Als wir ankommen werden wir freundlich vom sehr "besonderen" Frans und 2 quirligen Hunden begrüßt. Wir melden uns erstmal an und sehen uns etwas um. Anschließend kommt auch Lore um uns zu begrüßen. Die beiden sind geschätzt ca. 80 Jahre alt und ausgesprochen nette Menschen. Frans erklärt mir etwas das Farmgelände und ich mache mich auf die Socken und erkunde das umliegende Gelände zu Fuß. Sven fährt schon mal hoch zur Campsite und bereitet die Dachzelte vor.

Leider sehe ich bei meiner Wanderung, abgesehen von der eindrucksvollen sehr hügeligen Landschaft, nicht sehr viel, also keine Tiere. Nur einige Hufabdrücke im Sand sind erkennbar. Nach ´ner guten Stunde gehe ich den Weg zwischen den Gehegen von Jonathan, dem Oryx, und Linus, dem Zebra, und nicht zu vergessen, Nr. 7, der Eseldame, entlang. Jonathan & Linus wurden von Lore und Frans großgezogen und gehören somit quasi zur Familie. Unvorstellbar für uns!
Die Campsite ist der absolute Wahnsinn. Unser Wagen steht unterhalb eines Felsvorsprungs. Auf dem kleinen Plateau hat Frans eine runde Sitzecke mit Feuerstelle gemauert. Das Badezimmer ist komplett im Freien und in den Fels eingelassen. Auf der 3. Campsite am anderen Ende des Felsens ist sogar ein komplette freies WC gebaut worden. Kaum Vorstellbar, dass es hier sogar fließendes, heißes Wasser gibt. Wir wollen gar nicht wissen, was das für eine Arbeit gewesen sein muss.
Während langsam die Sonne untergeht bereiten wir das Essen vor, hacken Holz, genießen einen Sundowner und machen das Feuer an.

Wie schon an den Abenden zuvor ist der Sonnenuntergang extrem beeindruckend. Gerade weil wir hier etwas höher liegen und so eine Fernsicht haben. Der Himmel färbt sich von rot, orange, über gelb bis zu einem tiefen dunkel blau. Wahnsinn!

Nachdem die Sonne untergegangen ist, werden immer mehr Sterne sichtbar. Der Mond geht heute Nacht sehr früh unter, so dass es dann sehr dunkel ist und wir die Milchstraße mit bloßem Auge sehen können.
Jetzt verstehe ich, was immer über die Sterne am afrikanischen Himmel erzählt wird. So etwas kann ich nicht in Worte fassen. Selbst Bilder können es nicht so rüberbringen, wie beeindruckend es in Wirklichkeit ist. Leider kommen wir nicht immer in den Genuss, weil der Mond in den folgenden Nächten immer länger am Himmel steht und immer voller wird und einfach viel zu hell ist.

Ich mache einige beeindruckende Fotos und würde am liebsten die ganze Nacht die Sterne beobachten. Erst jetzt merke ich, wie schnell sich die Erde wirklich dreht und wie schnell die Milchstraße am Himmel wandert.

Heute sind wir 180km gefahren und waren von 10:00 - 14:30Uhr unterwegs.



<= Sesriem           Home          Swakopmund & Walvis Bay =>









Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen