Good Morning Namibia!!!
Wir sind mittlerweile schon seit 2 Wochen unterwegs und haben sehr viel gesehen und erlebt. Zu letzt waren wir einige Tage im Caprivistreifen im Norden Namibias unterwegs. Nach zwei entspannten Tagen im Camp Kwando werden wir heute Namibia verlassen und wieder nach Botswana reisen.
Nach einem ausgezeichneten Frühstück und einer sehr netten Verabschiedung verlassen wir um kurz nach 08:00 Uhr Camp Kwando. Nach einer kurzen Fahrt über die Schotterpiste gelangen wir schnell auf die C49. Wir haben entschieden den Weg über Kongola zu nehmen, wo wir noch einmal tanken möchten.
Geplant war ursprünglich die Schleife südlich zu fahren, was uns aber zu lange dauert. Also fahren wir gut gelaunt und ganz entspannt los. Schon nach wenigen Kilometern sehen wir am Straßenrand einen großen Menschauflauf. Auch 3, oder 4 Autos stehen hier. Die Straße ist zum Teil gesperrt und wir fahren sehr langsam. Hier muss irgendetwas passiert sein. Und dann sehen wir es. Eines der spielen Kinder wurde offenbar von einem der Autos erfasst und überfahren. Wir sind total geschockt, als wir einen einzelnen Schuh und die bereits abgedeckte Leiche des Kindes auf der Straße liegen sehen. Das ist richtig schlimm! Puuuuh, das müssen wir erstmal verdauen...









Für eine Nacht werden wir im Senyati Camp bleiben und mal wieder in unseren Dachzelten schlafen. Ich habe im Internet in einigen Reiseberichten sehr viel über das Camp gelesen. Es wurde immer wieder wärmstens empfohlen. Hier sollen angeblich so gut wie jeden Abend einige Elefanten sehr dicht an das Camp zum Wasserloch kommen. Also schlagen wir den Weg voller Erwartung ein. Um 14:15 Uhr treffen wir nach 15km an dem kleinen Abzweig zum Camp ein. Auf dem hier her haben wir schon die ersten Elefanten sehen können. eine Kuh, mit ihrem jungen. Der "Zwerg" war noch echt klein und vermutlich erst ein paar Wochen alt. Das ist ja schon mal ein guter Anfang. Vor einigen Tagen haben wir ein Pärchen getroffen, die hier in Senyati waren. Sie haben total von dem Camp geschwärmt und waren absolut begeistert. Sie meinten, die Campsite Nr. 2 sei die Beste und wir sollten versuchen, da unterzukommen. Also verlassen wir die A33 über die Tiefsandpiste zum Camp. Die Strecke hat es echt in sich.



Außer ein paar Vögeln und zwei, drei Pavianen ist hier bisher nicht viel los. Wir haben schon gesehen, dass alle Mülleimer auf dem Gelände in verschlossenen Gitterboxen stehen. Vermutlich damit die Affen nicht an die Abfälle gelangen. Wir gehen am Wasserloch vorbei zur Bar. Das Gebäude hat in der 1. Etage eine Theke und einige Sitzgelegenheiten und man hat eine super Aussicht über das Gelände. Am Horizont sehen wir weit entfernt Rauch aufsteigen. Da ist vermutlich ein Steppenbrand, oder ähnliches. Scheint auf jeden Fall ein größeres Feuer zu sein.



Zurück am Auto hat Sven schon einiges vorbereitet. Tisch und Stühle stehen schon und das Ladekabel für die Akkus hat er auch schon eingesteckt. Wir bauen direkt die Dachzelte auf und gönnen uns anschließend eine Dusche. Obwohl wir heute gar nicht so viel im Staub unterwegs waren, knirscht es schon wieder überall.
So, jetzt können wir uns langsam um unser Abendessen kümmern. Wir grillen mal wieder und machen dazu Bratkartoffeln. Quasi unser Standardessen in Afrika! Es ist aber auch echt lecker, einfach zu zubereiten und schmeckt gut. So brauchen wir den Einkauf nicht großartig planen und es geht gerade abends in der Dämmerung immer zügig.
So, jetzt können wir uns langsam um unser Abendessen kümmern. Wir grillen mal wieder und machen dazu Bratkartoffeln. Quasi unser Standardessen in Afrika! Es ist aber auch echt lecker, einfach zu zubereiten und schmeckt gut. So brauchen wir den Einkauf nicht großartig planen und es geht gerade abends in der Dämmerung immer zügig.

Ich kann nur schwer einschätzen, wie weit, bzw. wie nah der graue Riese von uns entfernt ist. Ich schätzen mal auf maximal 10-12 Meter. Der Bulle ist aber offenbar echt entspannt und es stört ihn gar nicht, dass wir ihn beobachten. Er bleibt eine ganze Weile hier, trinkt wieder, scheuert sich an einem Baumstumpf und trinkt wieder. Angeblich brauchen Elefanten bis zu 150 Liter Wasser am Tag, was ungefähr einer Badewanne voll entspricht. Das ist echt heftig, wenn man bedenkt, wie trocken es hier überall ist.


Sven schickt mich noch einmal zu Wasserloch um zu gucken, was los ist. Ich kann ihm hier jetzt sowieso nicht weiter helfen, also schnappe ich mir mal wieder meine Kamera und gehe. Kaum komme ich um die Ecke, kann ich es kaum glauben. Wo eben noch ein einzelner Bulle stand, sind jetzt auf einmal über 20 Elefanten direkt am Wasserloch. Wo kommen die den auf einmal her und warum haben wir davon nichts mitbekommen???😱 Das Wasserloch ist doch nicht einmal 100m von unserer Campsite entfernt!!! Das ist echt der Wahnsinn! Jetzt kann ich verstehen, warum so viel von Senyati geschwärmt wurde.
Langsam und vorsichtig bewege ich mich bis zum Eingang des Tunnels um im Bunker noch näher an das Wasserloch und die Tiere zu gelangen. Ist das aufregend! So nah habe ich Elefanten in der freien Wildbahn bisher in so großer Zahl noch nie gesehen. Nur im Vergangenen Jahr im Etosha Nationalpark in Namibia ist ein riesiger Bulle einmal direkt vor unserem Auto über die Straße gewandert. Aber das hier ist echt unbeschreiblich!
In dem kleinen Bunker ist außer mir nur eine ältere Dame. Sie kommt aus der Schweiz und ist jedes Jahr für einige Tage hier im Camp. Sie kann mir einiges erzählen; zum Beispiel sind so gut wie jeden Tag ab 17 Uhr die Elefanten hier am Wasser Teilweise sogar die ganze Nacht über. Genau so was haben wir uns erhofft, konnten es uns aber gar nicht wirklich vorstellen. Jetzt bin ich einfach sprachlos! Es ist eine große Familie, die mit ihren kleinen hier am Wasser ist. Alle dürfen der Reihe nach ans Wasser um den Durst zu löschen. Eine der großen Kühe steht immer etwas abseits und passt auf. Erst nachdem alle anderen fertig sind, geht auch sie zum Wasser um zu trinken. Die ganz kleinen scheine absolute Narrenfreiheit zu haben und laufen zwischen den Halbwüchsigen und ausgewachsenen Tieren kreuz und quer durch die Gegend. Bei den älteren Elefanten gibt es dagegen aber klare Hierarchien und Rangordnungen. Hin und wieder kommt es zu einem kleinen Gerangel und einige Tiere trompeten laut. Andere nehmen ein ausgiebiges Schlammbad. Aber immer hält ein Tier "Wache" und beobachtet die Umgebung.
So geht das eine ganze Zeit. Mittlerweile haben sich auch noch weitere Gäste hier im Bunker eingefunden. Bis auf ein paar Franzosen sagt keiner einen Mucks. Leider gibt es immer und überall Menschen, die null Rücksicht nehmen und auch gar nicht merken, dass sie andere stören! Die Elefanten lassen sie zum Glück nicht stören und sind so lange hier am Wasserloch, bis plötzlich von links eine weitere Gruppe eintrifft. Die Tiere lösen sich am Wasserloch quasi ab und so ist jetzt die nächste Familie am Zug und trinkt und badet, während die erste Gruppe den Rückzug antritt. Einige Tiere die neu eintreffen kommen uns so nah, dass wir selbst hier im Bunker bis an die Rückwand zurückweichen. Ich habe mir so was nicht erträumt und kann es einfach nicht glauben. Wer hat schon das Glück, überhaupt einmal einen freilebenden Elefanten in der Natur zu sehen. Aber so viele und so nah, das ist wirklich irre!
Jetzt habe ich aber erstmal genug gesehen und beschieße zurück zum Auto zu gehen. Nachdem ich den Bunker, bzw. den unterirdischen Gang verlassen habe, sehe ich erst, wie viele Tiere es wirklich sind. Ich stehe jetzt völlig ungeschützt vor dem Freisitz. Das ist schon ein heftiges Gefühl. Die Gruppe hat sicher ebenfalls um die 20 Tiere und ist nur wenige Meter von mir entfernt. Ich lasse die Tiere nicht aus den Augen und gehe ganz vorsichtig und langsam in Richtung der Chalets. Hier ist auch Sven mit seiner Kamera und knipst wie ein Weltmeister. Er ist ebenfalls total begeistert! Mir fehlen einfach die Worte um zu beschrieben, was in mir vorgeht!
Zurück am Auto wird jetzt aber erstmal gegessen. Wir haben beide guten Appetit und schlagen ordentlich zu. Mittlerweile ist es stockdunkel geworden und wir sehen nichts mehr. Hin und wieder ist allerdings das Trompeten der Elefanten am Wasserloch zu hören. Einige Gruppen stapfen nicht weit von uns entfernt durch die Büsche. Wir sehen sie aber nicht, sondern können lediglich das knacken von brechenden Ästen hören. Nachdem ich schnell das Geschirr gespült habe, beobachten wir noch einmal die Elefanten am beleuchteten Wasserloch. Es ist nach wie vor ein Kommen und Gehen der unterschiedlichen Gruppen. Die Gruppen wechseln sich ab, ohne sich irgendwie ins Gehege zu kommen. Das ist schon echt beeindruckend. So geht ein weiterer Tag unserer Tour dem Ende entgegen. Zufrieden und erschöpft verschwinden wir gegen 21 Uhr in unsere Zelte.
So geht das eine ganze Zeit. Mittlerweile haben sich auch noch weitere Gäste hier im Bunker eingefunden. Bis auf ein paar Franzosen sagt keiner einen Mucks. Leider gibt es immer und überall Menschen, die null Rücksicht nehmen und auch gar nicht merken, dass sie andere stören! Die Elefanten lassen sie zum Glück nicht stören und sind so lange hier am Wasserloch, bis plötzlich von links eine weitere Gruppe eintrifft. Die Tiere lösen sich am Wasserloch quasi ab und so ist jetzt die nächste Familie am Zug und trinkt und badet, während die erste Gruppe den Rückzug antritt. Einige Tiere die neu eintreffen kommen uns so nah, dass wir selbst hier im Bunker bis an die Rückwand zurückweichen. Ich habe mir so was nicht erträumt und kann es einfach nicht glauben. Wer hat schon das Glück, überhaupt einmal einen freilebenden Elefanten in der Natur zu sehen. Aber so viele und so nah, das ist wirklich irre!
Jetzt habe ich aber erstmal genug gesehen und beschieße zurück zum Auto zu gehen. Nachdem ich den Bunker, bzw. den unterirdischen Gang verlassen habe, sehe ich erst, wie viele Tiere es wirklich sind. Ich stehe jetzt völlig ungeschützt vor dem Freisitz. Das ist schon ein heftiges Gefühl. Die Gruppe hat sicher ebenfalls um die 20 Tiere und ist nur wenige Meter von mir entfernt. Ich lasse die Tiere nicht aus den Augen und gehe ganz vorsichtig und langsam in Richtung der Chalets. Hier ist auch Sven mit seiner Kamera und knipst wie ein Weltmeister. Er ist ebenfalls total begeistert! Mir fehlen einfach die Worte um zu beschrieben, was in mir vorgeht!

Heute waren wir 7 Stunden unterwegs und sind ~350km gefahren.
06. Juni 2019
Good Morning Senyati!!!
Pünktlich um 06:00 Uhr ist eine sehr kalte Nacht zu Ende. Ich habe leider nur sehr wenig geschlafen, weil ich entweder so in meinem Schlafsack gefroren habe, oder weil gefühlt direkt neben unserem Auto eine Elefantenherde nach der anderen durch die Büsche gezogen ist. Auch wenn die Tiere an sich sehr friedlich sind, ist es irgendwie ein mulmiges Gefühl, wenn man weiß, dass zig dieser Riesen direkt an unserem Auto vorbeiziehen und man dazu das Schnauben, oder das Brechen der Äste hört.
Jetzt ist allerdings kein Elefant mehr zu sehen und wir bereiten ein kleines Frühstück vor. Während das Wasser für den Kaffee auf dem Kocher steht, packen wir schon einmal einige Dinge zusammen. Als ich unser Ladekabel ausziehen und aufwickeln möchte, erschrecke ich mich allerdings ordentlich. Direkt an der Spüle, wo das Kabel eingesteckt ist und auch unser Müllbeutel hängt, steht der große Pavian von gestern vor mir! Er scheint aber genau so erschrocken zu sein wie ich und flüchtet direkt. Heftig! So nah war ich einem Affen noch nie!
Wir trinken entspannt unseren heißen Kaffee und essen dazu ein paar gefüllte Croissants, die wir gestern gekauft haben. Die sehen besser aus, als sie schmecken... Naja, so haben wir zumindest eine Kleinigkeit im Magen. Es ist immer noch sehr frisch und der Kaffee tut entsprechend gut. Bevor wir uns zeitig auf den Weg machen, gucken wir noch einmal kurz am Wasserloch vorbei, wo allerdings kein einziges Tier weit und breit zu sehen ist. Also packen wir nur noch schnell Tisch und Stühle ein und verlassen um 07:15 Uhr das Senyati Camp. Erstmal liegen jetzt anstrengende 1,5km bis zur Hauptstraße, der A33, vor uns. Also 4WD an und versuchen, die Tiefsandpiste hoch zu kommen, ohne uns festzufahren. Es ruckelt und schaukelt ganz ordentlich und Sven hat Mühe, den Wagen überhaupt in der Spur zu halten. Durch die tiefen Fahrspuren zieht der Hilux immer von allein in die Fahrrinnen, ohne dass wir die Richtung großartig beeinflussen können. Aaaaber, wir kommen ohne größere Probleme oben an! Senyati hat uns super gefallen. Die Anlage an sich, das eigene WC- und Duschhaus und natürlich die ganzen Elefanten. Angeblich sind auch hin und wieder einige Löwen am Wasserloch, weshalb nachts regelmäßig von einem Angestellten eine kleine Runde durch das Camp Streife gelaufen wird. Den Job möchte ich nicht haben...
Wir folgen der A33 vorbei an Kasane und biegen nach eine halben Stunde Fahrt rechts in den Chobe Nationalpark ab. Wie immer müssen wir uns natürlich in die bekannten Listen eintragen, bevor es losgeht. Ich bin gespannt, was uns hier heute erwartet. Sven war vor zwei Jahren ja schon einmal hier und ist absolut begeistert von den ganzen Elefanten und anderen Tieren.
Hier am Gate sind ein paar Fahrzeuge von organisierten Reisegruppen, die ebenfalls in den Park möchten. Wir sind froh, uns die Zeit hier so einteilen zu können wir wir es möchten und für richtig halten und nicht nach einem festen Plan durch den Park zu fahren. Vom Gate fahren wir zunächst in kurzes Stück durch sehr dichtes Waldgebiet. Schon nach kurzer Zeit schlängelt sich der Weg entlang einer kleinen Schlucht des Sidudu Rivers, bis wir die offene Ebene der bekannten Chobe Riverfront erreichen. Links von uns liegt etwas erhöht das relativ dicht bewachsene Buschland, rechts windet sich in der weiten offenen und vor allem sehr grünen Fläche der Chobe durch die Ebene und vor uns liegt eine sehr breite nahezu weiße Sandpiste, die fast an einen Strand in der Karibik erinnert. Es ist gerade mal 08:45 Uhr, als wir hier ankommen. Leider zu spät, um die Tiere früh morgens beobachten zu können und viel zu früh, für die Beobachtungen am Nachmittag.
In der Regel sieht man die meisten Tiere in Afrika tatsächlich nur morgens, oder Abends kurz bevor die Sonne untergeht. In der Zeit dazwischen, wenn es meist sehr heiß wird, verziehen sie sämtliche Tiere in den Schatten. Wir haben heute unseren gesamten Tag hier eingeplant und uns drängt absolut nichts. Also fahren wir ganz langsam auf der weichen Piste und halten sehr oft an. In einiger Entfernung sehen wir auch Tiere wie beispielsweise eine große Gruppe Marabus. Das sind aber auch hässliche Vögel und riesig groß!!! Marabus erreichen stehend eine Größe von bis zu 150cm und haben eine Spannweite von über 3m. Vereinzelt haben wir diese Vögel schon mal gesehen, aber nicht in so einer großen Gruppe. Marabus gehören zur Familie der Störche, ernähren sich aber in erster Linie von Aas. Sie sehen mit ihren kahlen Köpfen auch eher aus wie Geier...
Nur ein paar Meter weiter sehen wir unser erstes Flusspferd grasen. Das ist recht untypisch, weil die Tiere in der Regel tagsüber im Wasser, oder Schlamm liegen um nicht zu überhitzen. Wenn wir genauer hinsehen, sind sogar mehrere Hippos zu sehen, allerdings sehr weit weg. Zum Glück habe ich mein Sigma-Objektiv an der Canon Kamera und kann damit die Tiere etwas ranzoomen. Eines der Tiere hat oberhalb der rechten Schulter ein großes Loch, was vermutlich von einem der heftigen Kämpfe untereinander stammt. Wir warten ein paar Minuten und beobachten die Tiere. Außer ein paar Grunzern passiert aber nichts. Hinter uns kommen gerade zwei Safarifahrzeuge angefahren. Die Guides haben die Flusspferde ebenfalls gesehen, halten aber nicht an sondern fahren direkt weiter. Gut für uns! So haben wir wenigstens unsere Ruhe.
Nach der nächsten Biegung sehen wir ein großes Krokodil auf einer der kleinen Inseln im Fluss liegen und sich in der Sonne wärmen. Krokodile bewegen sich so gut wie gar nicht und man könnte den Eindruck bekommen, dass sie permanent schlafen.
Aber dann auf einmal schnappen sie blitzschnell zu, oder verziehen sich ins Wasser. Langsam fahren wir entlang des Flusses, sehen aber nur wenige Tiere. Irgendwie habe ich mir von der Riverfront etwas mehr erhofft. Aber es ist ja noch früh und wir haben noch fast den ganzen Tag vor uns. Also warte ich mal ab, was da noch kommt. Wir tuckern gemütlich weiter, halten hin und wieder an, wenn wir etwas gesehen haben, oder es zumindest glauben, lassen andere Fahrzeuge vorbeifahren und sind froh, hier nicht so durchhetzen zu müssen. Auf einer der etwas festeren Flächen sehen wir ein paar Gazellen grasen. Hier in der offenen Fläche würden sie mögliche Angreifer wie Löwen oder Leoparden schon von weitem sehen und so sind sie relativ entspannt. Zwischendurch flitzen ein paar Warzenschweine über die Wiesen. Wir sehen also doch einige Tiere, sind aber vermutlich schon sehr verwöhnt und haben uns deshalb noch mehr und vor allem die Tiere um einiges näher erhofft. Hier direkt am Fluss kommen wir jetzt nicht weiter, also fahren wir die Böschung hinauf und parallel zum Flusslauf durch die Savanne.
Wir sehen einige Giraffen ihre Hälse recken und auf den freien Flächen ein paar Springböcke. Da es mittlerweile sehr warm ist, verziehen sich auch die letzten Tiere immer weiter ins Dickicht und werden vermutlich auch erst zum Nachmittag wieder zum Vorschein kommen. Gegen 10:15 Uhr erreichen wir eine Picknick-Stelle und beschließen eine kleine Pause einzulegen. Also anhalten und erstmal die Beine vertreten. Wir sind jetzt seit dem Gate in ungefähr 2 Stunden knapp 16 km gefahren. Irgendwie bin ich heute etwas lustlos. Könnte wirklich daran liegen, dass ich sehr verwöhnt bin und man ja immer eine Steigerung zu dem bisher erlebten haben möchte, könnte aber auch an der letzten, nahezu schlaflosen Nacht liegen, die mir etwas in den Knochen steckt. Aber jetzt wird erstmal Pause gemacht. Hier können wir ungestört aussteigen und haben eine prima Aussicht über einen kurzen Abschnitt des Chobe. Auf gegenüberliegender Seite sehen wir einige landwirtschaftliche Gebäude. Direkt vor uns fährt jemand mit einem kleinen Boot über den Fluss. Ich glaube, dabei hätte ich kein gutes Gefühl, wenn ich an die ganzen Hippos und Krokodile denke.

Der Fluss ist hier im Vergleich zu den Abschnitten, die wir eben noch gesehen haben, sehr breit. Es ist auch keine Fahrspur entlang des Ufers mehr erkennbar. Auf einem einzelnen Baumstumpf mitten im Fluss wärmt sich ein schwarzer "Snakebird" mit ausgebreiteten Flügeln in der Sonne.
Auch einige Krokodile können wir von hier oben sehen. Die Panzerechsen liegen ebenfalls in der Sonne und scheinen die Wärme zu genießen. Sie bewegen sich wirklich keinen Millimeter. Nach einer guten halben Stunde machen wir uns wieder auf den Weg. Wir hoffen, später noch einige Elefanten sehen zu können. Gerade im Norden Botswanas leben über 100.000 Elefanten und hier am Fluss soll die Dichte besonders groß sein. So hat Sven es ja auch vor 2 Jahren erlebt und immer wieder davon geschwärmt. Bis jetzt glaube ich allerdings, dass er mich auf den Arm nehmen will!

Nach ein paar Kurven und Abzweigungen führt uns der Weg wieder runter zum Flussufer, wo auf einmal mal wieder Pumba vor uns steht und uns neugierig anstarrt. Erst als wir etwas näher kommen flüchtet der Kollege hinter den nächsten Busch und ist verschwunden.
Vor uns entdecke ich in einem der abgestorbenen Bäume zwei Weißkopfseeadler. Obwohl Sven ja eigentlich keine Vögel mag, ist er so gnädig und hält an und ich habe eine gute Gelegenheit ein paar Bilder von den beiden zu machen. Adler haben wir bisher noch gar nicht gesehen, oder zumindest nicht bewusst wahrgenommen. Ich bin echt begeistert! Die Vögel sind sehr beeindruckend und fast so groß wie einige Geier, die wir schon gesehen haben.
Hier im Chobe Nationalpark gibt es einige Adler, aber die meisten waren bisher entweder zu weit weg, oder saßen gut versteckt in den Bäumen, so dass wir sie immer nur zum Teil sehen konnten. Deshalb freue ich mich über dieses Pärchen um so mehr. Auch als wir langsam weiter und unter dem Baum hindurch fahren, bleiben die beiden völlig regungslos sitzen.


Wir folgen der A33 vorbei an Kasane und biegen nach eine halben Stunde Fahrt rechts in den Chobe Nationalpark ab. Wie immer müssen wir uns natürlich in die bekannten Listen eintragen, bevor es losgeht. Ich bin gespannt, was uns hier heute erwartet. Sven war vor zwei Jahren ja schon einmal hier und ist absolut begeistert von den ganzen Elefanten und anderen Tieren.
Hier am Gate sind ein paar Fahrzeuge von organisierten Reisegruppen, die ebenfalls in den Park möchten. Wir sind froh, uns die Zeit hier so einteilen zu können wir wir es möchten und für richtig halten und nicht nach einem festen Plan durch den Park zu fahren. Vom Gate fahren wir zunächst in kurzes Stück durch sehr dichtes Waldgebiet. Schon nach kurzer Zeit schlängelt sich der Weg entlang einer kleinen Schlucht des Sidudu Rivers, bis wir die offene Ebene der bekannten Chobe Riverfront erreichen. Links von uns liegt etwas erhöht das relativ dicht bewachsene Buschland, rechts windet sich in der weiten offenen und vor allem sehr grünen Fläche der Chobe durch die Ebene und vor uns liegt eine sehr breite nahezu weiße Sandpiste, die fast an einen Strand in der Karibik erinnert. Es ist gerade mal 08:45 Uhr, als wir hier ankommen. Leider zu spät, um die Tiere früh morgens beobachten zu können und viel zu früh, für die Beobachtungen am Nachmittag.

Nur ein paar Meter weiter sehen wir unser erstes Flusspferd grasen. Das ist recht untypisch, weil die Tiere in der Regel tagsüber im Wasser, oder Schlamm liegen um nicht zu überhitzen. Wenn wir genauer hinsehen, sind sogar mehrere Hippos zu sehen, allerdings sehr weit weg. Zum Glück habe ich mein Sigma-Objektiv an der Canon Kamera und kann damit die Tiere etwas ranzoomen. Eines der Tiere hat oberhalb der rechten Schulter ein großes Loch, was vermutlich von einem der heftigen Kämpfe untereinander stammt. Wir warten ein paar Minuten und beobachten die Tiere. Außer ein paar Grunzern passiert aber nichts. Hinter uns kommen gerade zwei Safarifahrzeuge angefahren. Die Guides haben die Flusspferde ebenfalls gesehen, halten aber nicht an sondern fahren direkt weiter. Gut für uns! So haben wir wenigstens unsere Ruhe.


Wir sehen einige Giraffen ihre Hälse recken und auf den freien Flächen ein paar Springböcke. Da es mittlerweile sehr warm ist, verziehen sich auch die letzten Tiere immer weiter ins Dickicht und werden vermutlich auch erst zum Nachmittag wieder zum Vorschein kommen. Gegen 10:15 Uhr erreichen wir eine Picknick-Stelle und beschließen eine kleine Pause einzulegen. Also anhalten und erstmal die Beine vertreten. Wir sind jetzt seit dem Gate in ungefähr 2 Stunden knapp 16 km gefahren. Irgendwie bin ich heute etwas lustlos. Könnte wirklich daran liegen, dass ich sehr verwöhnt bin und man ja immer eine Steigerung zu dem bisher erlebten haben möchte, könnte aber auch an der letzten, nahezu schlaflosen Nacht liegen, die mir etwas in den Knochen steckt. Aber jetzt wird erstmal Pause gemacht. Hier können wir ungestört aussteigen und haben eine prima Aussicht über einen kurzen Abschnitt des Chobe. Auf gegenüberliegender Seite sehen wir einige landwirtschaftliche Gebäude. Direkt vor uns fährt jemand mit einem kleinen Boot über den Fluss. Ich glaube, dabei hätte ich kein gutes Gefühl, wenn ich an die ganzen Hippos und Krokodile denke.


Auch einige Krokodile können wir von hier oben sehen. Die Panzerechsen liegen ebenfalls in der Sonne und scheinen die Wärme zu genießen. Sie bewegen sich wirklich keinen Millimeter. Nach einer guten halben Stunde machen wir uns wieder auf den Weg. Wir hoffen, später noch einige Elefanten sehen zu können. Gerade im Norden Botswanas leben über 100.000 Elefanten und hier am Fluss soll die Dichte besonders groß sein. So hat Sven es ja auch vor 2 Jahren erlebt und immer wieder davon geschwärmt. Bis jetzt glaube ich allerdings, dass er mich auf den Arm nehmen will!


Vor uns entdecke ich in einem der abgestorbenen Bäume zwei Weißkopfseeadler. Obwohl Sven ja eigentlich keine Vögel mag, ist er so gnädig und hält an und ich habe eine gute Gelegenheit ein paar Bilder von den beiden zu machen. Adler haben wir bisher noch gar nicht gesehen, oder zumindest nicht bewusst wahrgenommen. Ich bin echt begeistert! Die Vögel sind sehr beeindruckend und fast so groß wie einige Geier, die wir schon gesehen haben.
Hier im Chobe Nationalpark gibt es einige Adler, aber die meisten waren bisher entweder zu weit weg, oder saßen gut versteckt in den Bäumen, so dass wir sie immer nur zum Teil sehen konnten. Deshalb freue ich mich über dieses Pärchen um so mehr. Auch als wir langsam weiter und unter dem Baum hindurch fahren, bleiben die beiden völlig regungslos sitzen.

Ein kurzes Stück weiter steht mal wieder eine Giraffe zwischen den Büschen und beobachtet uns neugierig. Ausnahmsweise nimmt sie mal nicht direkt reißaus, sondern geht sogar etwas in Pose. Sven sitzt sehr passend und kann von der Fahrerseite aus zwei, drei super Nahaufnahmen machen. Irgendwie gucken die ja doch etwas hohl aus der Wäsche! Sie kaut vor sich hin und wundert sich vermutlich, weil wir sie dabei so interessiert beobachten. Auch einige Impalas flitzen hier durch die Graslandschaft zwischen den Büschen und springen in großen Sätzen schnell weg, sobald wir uns nähern.




Außer uns ist weit und breit keine Menschenseele. Das letzte Auto haben wir heute Vormittag am Picknick Platz gesehen, das ist allerdings mittlerweile schon ungefähr 3 Stunden her. Also packt Sven die Mücken aus und fliegt eine kleine Runde. Wir sind uns nicht sicher, ob wir das überhaupt dürfen, oder ob es verboten ist. In der Regel wird in Flugverbotszonen von DJI eine Sperre eingestellt, damit die Drohne gar nicht erst gestartet werden kann. Hier funktioniert aber alles einwandfrei. Von oben sieht die Welt noch einmal ganz anders aus. Er fliegt relativ hoch und dreht eine große Runde auf der gegenüberliegenden Seite des Flusses. Auf dem Bild sieht man einmal, wie weit dieses Gelände ist und wie sich der Fluss durch die Ebene schlängelt. Zwischendurch wird Sven etwas nervös und ist kurz davor, die Nerven zu verlieren, weil er die Mücken nicht mehr sehen und auch nicht mehr hören kann. Er braucht eindeutig mal etwas Nervennahrung => Schokolade! Ein paar Augenblicke später ist die Drohne aber wieder da und alles ist gut. Leider halten die Akkus immer nur 15-20 Minuten und entsprechend kurz kann er nur fliegen. Aber die Eindrücke sind natürlich super! Wir packen alles zusammen und wollen uns gleich direkt am Wasser einen kleinen Platz suchen und mal etwas abwarten. Auf dem Weg dahin sehen wir aber erstmal einen stattlichen Kudubullen, der mit seinen beiden Damen durch die Prärie streift.

Als wir einen kleinen Pfad die Böschung hinab fahren, finden wir einen guten Platz, um auf die riesigen, sagenumwobenen Elefantenherden zu warten! Also fahren wir unseren Wagen auf die weite Fläche zwischen dem etwas höher liegenden Buschland und dem Ufer des Chobe. Wir haben von hier aus eine super Sicht auf beides. Wir sehen alle Tiere, die sich am Wasser aufhalten und wir sehen auch alle Tiere, die aus dem Dickicht zum Wasser wollen, bzw. wieder zurück ins Dickicht ziehen. Nur leider sind hier bisher kaum Tiere.😕



Von hier haben wir bis zur Unterkunft noch etwa 20km vor uns. Zum Glück ist die Strecke aber asphaltiert, so dass wir hier zügig voran kommen. Es ist schon recht spät und die Sonne ist bereits am Horizont untergegangen. Es ist nur noch ein orange-gelber Streifen zu sehen, der sich im blau verliert. Als wir in Mwandi View ankommen ist es bereits komplett dunkel. Wir haben absolut keine Lust mehr heute Abend noch zu kochen, also fragen wir direkt beim einchecken, ob wir vor Ort abendessen können. Zum Glück sind wir noch so zeitig dran, dass das kein Problem ist. Wir haben hier leider keine Möglichkeit, unsere Unterkunft zu ändern und so haben wir das größte der Zelthäuser mit 3 sehr großen Betten und einem angebundenen Bad. Wir können direkt am Zelt parken. Nachdem wir das wichtigste ausgeladen haben, gönnen wir uns eine Dusche und machen uns direkt auf den Weg zum Hauptgebäude zum Abendessen. Wir sitzen an einem der beiden großen Tische mit einem deutschen und einem holländischen Pärchen. Die 4 unterhalten sich sehr angeregt, was wir eher anstrengend finden. Zum Glück ticken Sven und ich da gleich. Man kann sich unterhalten, muss man aber nicht! Wir sehen und erleben jeden Tag so viel, dass einfach mal etwas Ruhe sehr gut tut. So verabschieden wir uns nach dem Essen auch recht zügig und machen uns auf den Weg zurück zum Zelt. Wir haben noch ein paar Dinge zu erledigen, wie zum Beispiel das Geschirr von heute Mittag spülen, uns einrichten, die staubige Wäsche waschen....
Heute sind wir ca. 80 km gefahren und waren ungefähr 11 Stunden unterwegs.
07. Juni 2019
Happy Birthday Sveeeeen!!!!!
Ja genau, heute hat mein Reisebuddy Sven Geburtstag. Er wird 49 Jahre alt! Es gibt vermutlich kaum etwas schöneres, als seinen Geburtstag hier in Afrika in der Wildnis und Natur erleben zu dürfen!? Heute haben wir mal etwas länger geschlafen und stehen erst um 07:30 Uhr auf. Es tat mal richtig gut in so einem gemütlichen Bett zu schlafen und es war angenehm warm. Entsprechend ausgeruht und fit bin ich auch.




Heute machen wir uns darum aber keine Gedanken mehr und hoffen, zu Svens Geburtstag besonders viele Tiere zu sehen. Bevor es aber in den Chobe NP geht, müssen wir noch einiges einkaufen. Ab morgen fahren wir weiter südlich ins Okavangodelta. Also müssen wir heute sämtliche Lebensmittel für die bevorstehenden Tage planen und beschaffen. So machen wir uns gegen 11:30 Uhr auf den Weg nach Kasane. Natürlich müssen wir uns wieder am Ngoma-Gate anmelden um den Park durchfahren zu können. Auf der A33 ist immer relativ viel Verkehr da es die Hauptverkehrsroute nach Kasane ist. Die Straße ist sehr gut ausgebaut und teil den Chobe NP in diesem Bereich in zwei Gebiete. Die Tiere lassen sich davon aber in der Regel nicht stören; genau so dürfen wir es heute live miterleben.
Etwa auf halber Strecke zwischen dem Gate und Kasane sehen wir in den Büschen direkt neben der Straße einen Elefanten. Wir bremsen ab und halten am Straßenrand an. Direkt vor uns überquert eine Elefantenkuh mit ihrem Jungen die Straße. So eine Kuh ist aber in der Regel nicht allein unterwegs. Und genau so kommt es. Nach und nach folgen immer mehr Elefanten aus dem Dickicht und überqueren die Straße Richtung Fluss, wo wir gestern keinen einzigen Elefanten gesehen haben. Ist das krass! Die Gruppe hat sicher um die 20 Tiere, die nach und nach zum Vorschein kommen. Das ist doch eine gelungene Geburtstagsüberraschung 😉.





Wir sind jetzt schon hellauf begeistert und fotografieren was das Zeug hält. Es sind wirklich einige Tiere hier, die sich auch relativ nah an uns heran trauen. Wir haben den Motor abgestellt, damit wir die Tiere mit unserem Trecker nicht stören. Außer uns sind hier leider noch einige andere Autos unterwegs, die nicht so eine Rücksicht nehmen wie wir und unbeeindruckt von den Tieren einfach weiterfahren. Kann ich überhaupt nicht verstehen! So was ist doch nur wirklich etwas besonderes! Vor unserem Auto bleibt eine Kuh mit ihren beiden jungen stehen. Die beiden scheinen gleich alt und vermutlich Zwillinge zu sein. Zwillinge gibt bei Elefanten sehr selten und ich freue mich, solche Eindrücke mit nach Hause nehmen zu dürfen.


Wir fahren noch ein kurzes Stück weiter und platzieren uns mit Blickrichtung zum Fluss. Hinter uns führt die breite Sandpiste entlang und da hinter ist dann die etwas höher gelegene Savanne mit den relativ dichten Büschen. Direkt vor uns sind jetzt einige Elefanten am Wasser und stillen Ihren Durst. Ein Bulle geht komplett ins Wasser und badet und scheint tatsächlich vor unser her zu schwimmen. Aus dem Dickicht hinter uns kommen jetzt immer mehr der grauen Riesen, so dass wir in unmittelbarer Nähe locker 50-60 Elefanten vor uns haben. Unter ihnen sind auch einige noch sehr kleine Tiere. Gerade die kleinen sind zwar tollpatschig wie sie sind, sehr süß, aber auch sehr gefährlich. Sie sind halt recht neugierig und kommen uns relativ nahe. Dann stellen sich direkt die größeren Kühe dazwischen, um die kleinen zu beschützen.

Als eine der Gruppen vom Wasser zurück in die Büsche ziehen will, haben wir ein kleines, etwa 3m großes Problem. Die Gruppe kommt direkt auf uns zu. Da genau jetzt aus den Büschen hinter uns die nächste Gruppe ankommt, stehen sich die Gruppen gegenüber und es liegt eine gewisse Spannung in der Luft. Die von hinten kommende Gruppe zieht direkt an der Beifahrerseite, wo ich sitze an uns vorbei. Die andere Gruppe entscheidet sich für die Fahrerseite.
Die Elefanten auf der Fahrerseite kommen uns so nah, das Sven sie hätte anfassen können, wenn er den Arm ausgestreckt hätte. Das ist unbeschreiblich und der absolute Wahnsinn! Eine der Kühe bleibt direkt vor dem offenen Fenster stehen und guckt uns neugierig an. Mir schlägt das Herz bis zum Hals und Sven redet beruhigend auf den Kollos ein. Was für eine Situation!!! Die Dame bleibt noch etwas stehen, bis sie gemächlich weiter zieht. Einige Meter entfernt stehen zwei Fahrzeuge mit Touristen, die eine geführte Tour gebucht haben. Die Leute sind ebenfalls total angespannt und beobachten nicht mehr die ganzen Tiere hier am Fluss, sondern ausschließlich uns. Die Zeit scheint in diesem Augenblick stillzustehen. Als die Tiere dann langsam weiterziehen, lässt auch die Spannung entsprechend nach, was aber nur eine kurze Zeit anhält. Wenige Meter vor uns steht ein junger Bulle, der aber sicher auch schon über 2m groß ist und aufgeregt mit den Ohren wedelt. Er kommt langsam direkt auf uns zu. Dieses mal dreht er aber nicht kurz vor unserem Auto ab, sondern drückt mit seinem Rüssel und einem Stoßzahn direkt in unsere Motorhaube. Das gibt´s doch gar nicht!!! Das ganze Auto wackelt einmal und mir stockt der Atmen! Zum Glück zieht aber auch er direkt weiter und lässt vom Auto ab. Das waren jetzt in kürzester Zeit zwei Situationen, die auch schnell hätten ins Auge gehen können. "Endlich" ziehen jetzt die einzelnen Gruppen weiter und wir können den Motor starten um etwas aus der Schusslinie zu fahren. Also Tiere live erleben zu dürfen, auch sehr nah, ist wirklich beeindruckend. Aber so etwas, wie wir es gerade hier an der Chobe Riverfront erlebt haben, das ist noch eine ganz andere Nummer....
Wir fahren nur ein paar Meter weiter zu einer Stelle, von der wir den gesamten Abschnitt besser überblicken können. Hier stehen wir auch nicht mehr so nah am Wasser, bzw. an den Büschen hinter uns. Vor dem eigentlichen Fluss ist hier ein Sumpfgebiet. Direkt am Rande des Morasts liegt ein Hippo im Matsch und döst vor sich hin. Erst beim zweiten, oder dritten Blick erkenne ich direkt neben dem Hippo ein kleines, offenbar erst wenige Tage altes Hoppibaby. Die beiden sind ganz dicht aneinander gekuschelt und lassen sich nicht stören. Weder von uns, noch von den Elefanten, die doch sehr nahe kommen. Eigentlich hätte ich damit gerechnet, dass die Mutter nicht so entspannt bleibt und ihr junges verteidigen will.
Die Elefanten lieben diesen Morast ebenfalls und suhlen sich ausgiebig darin. Der Schlamm kühlt nicht nur, sondern bildet auch eine Schutzschicht auf der Haut, die bei der Sonne sonst verbrennen könnte. Auch wenn hier noch so viele Elefanten, Flusspferde, Giraffen, Büffel und andere Tiere sind, gibt es für alle ausreichend Wasser und viel Grün zum fressen.
Ein kleines Stück weiter dem Fluss folgend sehen wir noch ein paar weitere Flusspferde. Sie sind allerdings nicht im Wasser, sondern gerade an Land und liegen in der prallen Sonne. Wenn man die dicken Bäuche und kurzen stämmigen Beine der Tiere sieht, kann man sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass die so schnell sind. Es ist jetzt etwa 16:00 Uhr und wir haben heute so extrem viele Tiere gesehen und einige echt heftige Situationen erlebt, wie an noch keinem anderen Tag auf unserer Tour.
Ich kann es einfach nicht so in Worte fassen, dass es meine realen Gefühle und meine aktuell Stimmung nur annähernd wiedergeben könnte. Wir beschließen langsam umzudrehen und den Rückweg nach Mwandi View anzutreten. Also machen wir auf dem breiten weißen Sandstreifen kehrt und fahren an den riesigen Elefanten Herden entlang. Ein gutes Stück weiter, kurz bevor wir das Ufergebiet verlassen werden, sehen wir einige Paviane entlang der Pad ziehen. Eine Paviandame trägt ihr junges auf dem Rücken. Der Knirps scheint tief und fest zu schlafen und von dem ganzen Spektakel hier nichts mitzubekommen. Die Paviane laufen direkt vor und neben uns über die weite Sandfläche. Sie scheinen die Autos hier schon gewohnt zu sein, jedenfalls schrecken sie überhaupt nicht zurück, auch als wir direkt neben ihnen entlang fahren. Die meisten Tiere würden in so einer Situation direkt flüchten.
Die 3 Giraffen vor uns beispielsweise lassen uns keine Sekunde aus den Augen. Zumindest die beiden erwachsenen Tiere sind sehr auf der Hut und passen auf, dass dem Kalb nichts zustößt. Das Jungtier wiederum ist von uns eher gelangweilt und würdigt uns keines Blickes. Breitbeinig steht die "kleine" Giraffe an der Wasserstelle und trinkt in aller Ruhe. An den Hälsen sitzen einige "Madenhacker" Vögel. Die Vögel ernähren sich vorrangig von kleineren Insekten. Sie sind häufig auf dem Rücken größerer Tiere zu finden und befreien sie von den Plagegeistern. Das Verhalten wird auch Putzsymbiose genannt, wodurch beide Seite profitieren.
Gerade an den langen Hälsen der Giraffen sieht man die relativ kleinen Vögel ständig und nicht selten auch in größerer Menge. So ist es keine Ausnahme, wenn an einem Hals auch mal mehr als 10 Vögel im Fell sitzen und picken. Es ist schon relativ spät und wir beschließen, uns langsam auf den Rückweg zum Camp zu machen. Es sind ja noch einige Kilometer Fahrt vor uns und wir brauchen noch Feuerholz für das Geburtstagsessen heute Abend. Also folgen wir der Sandpiste weg von der Riverfront durch die immer dichter werdenen Büsche bis wir schon nach wenigen Minuten das Gate und damit die Parkausfahrt erreicht haben. Von hier folgen wir zunächst der A33 nach Ngoma, bis wir kurz vor der Grenze nach Namibia Richtung Süden der Transit Road folgen. Nachdem wir Legothwana passiert haben finden wir auf der rechten Straßenseite einige abgestorbene Bäume. Auf dem Asphalt der Straße sind zig Hinterlassenschaften von Elefanten zu finden. Hier muss erst vor kurzem eine größere Gruppe durchgezogen sein. Zum Glück ist jetzt aber kein Elefant zu sehen, so dass wir in Ruhe Feuerholz sammeln können.
Passend zur Einbrauch der Dämmerung erreichen wir Mwandi View. Bevor wir uns um unser Abendessen kümmern, springe ich schnell unter die Dusche. Den Luxus lasse ich mir nicht nehmen; vor allem weil ich weiß, dass ich die nächsten Tage vermutlich nicht in den Genuss kommen werde! Sven hat schon ein kleines Lagerfeuer in der Grillschale gemacht, die wir von einer leeren Campsite nebenan "geborgt" haben.







Passend zur Einbrauch der Dämmerung erreichen wir Mwandi View. Bevor wir uns um unser Abendessen kümmern, springe ich schnell unter die Dusche. Den Luxus lasse ich mir nicht nehmen; vor allem weil ich weiß, dass ich die nächsten Tage vermutlich nicht in den Genuss kommen werde! Sven hat schon ein kleines Lagerfeuer in der Grillschale gemacht, die wir von einer leeren Campsite nebenan "geborgt" haben.
Während das Holz langsam runterbrennt, dürfen wir mal wieder einen fantastischen Sonnenuntergang miterleben. Die Sonne wird bereits zum Teil vom Horizont verschluckt und der Himmel färbt sich in ein leuchtendes orange - rot. Weiter oben ist der Himmel tief blau und es sind auch schon die ersten Sterne zu sehen. Das gesammelte Holz ist nicht ganz so hart, wie das Holz der Mopane Bäume und brennt bedeutend Besser. Anschließend können wir auf der Glut grillen. Zur Feier des Tages gibt es heute Rinder Filet mit Toast und dazu eine großen frischen Salat.
Das Fleisch ist super zart und schmeckt fast wie im Steakhouse zu Hause. Dazu gönnen wir uns eine Flasche Rum, die ich Sven zum Geburtstag geschenkt habe. Heute war ein super Tag. Es ging ganz entspannt los und unsere Hoffnungen und Wünsche was die Tierbeobachtungen angeht, wurden mehr als erfüllt. Es ist angenehm warm und wir sitzen heute wirklich lange zusammen und unterhalten uns viel über das erlebte und über die Planung der nächsten Tage. Morgen geht es für uns weiter nach Süden Richtung Okavangodelta. Wir können überhaupt nicht einschätzen, was uns da erwartet, haben aber sehr große Erwartungen an den Moremi Nationalpark.

Heute waren wir 6 Stunden unterwegs und sind ~160km gefahren!
Mein Fazit zur Chobe Riverfront:
Senyati: Absolut zu empfehlen!!! Diese Nähe zu den Elefanten und eine Campsite mit eigenem Dusch- und WC-Haus ist einfach perfekt. Hier hätte ich gern zwei, oder drei Tage verbracht um ganz entspannt die Natur zu genießen und vielleicht mal etwas runterzukommen.
Mwandi View: Die Unterkunft ist nicht schlecht, hat mit ~150,-€ / Nacht aber auch seinen Preis. Da gibt es vermutlich günstigere und vielleicht auch schönere Alternativen.
Chobe Riverfront NP: Hier ist wirklich viel zu sehen. Man sollte viel Zeit mitbringen, damit man die Tierwelt Botswanas voll erleben kann. Mit Sicherheit ein Highlight unserer diesjährigen Tour!
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